Coesfeld. Der Löschzug eins der Freiwilligen Feuerwehr Coesfeld feiert sein 130-jähriges Bestehen mit einem großen Tag der offenen Tür am Sonntag, 17. Juni, ab 10:30 Uhr an der Feuerwache Coesfeld am Rottkamp im Gewerbegebiet Dreischkamp (die Streiflichter berichteten). Grund genug, die Arbeit der Feuerwehrmänner vorzustellen.
Wie wird man überhaupt Feuerwehrmann? In die Jugendfeuerwehr, eine eigenständige Gruppe unter dem Dach der Feuerwehr Coesfeld, können Kinder ab zwölf Jahren eintreten. Ihr kann man bis zum 17. Lebensjahr angehören. Um in den aktiven Dienst der drei Löschzüge als freiwilliger Feuerwehrmann in Coesfeld eintreten zu können, ist dagegen ein Mindestalter von 18 Jahren Voraussetzung. Diese Ausbildungsstufe nennt sich Feuerwehrmannanwärter.
„Jedes Mitglied ist ständig in der Weiterbildung“
„Grundstock für den möglichen aktiven Einsatz, sind vier Lehrgänge, die man besucht haben muss“, erläutert Brandinspektor Christian Dieker. Dies ist das Mindestmaß. Zu absolvieren gilt es Grundkurs, Erste-Hilfe-Kurs, Sprech-Funklehrgang sowie die Atemschutzgeräteträger-Ausbildung. „Ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr befindet sich ständig in der Aus-, Fort- und Weiterbildung“, so Brandoberinspektor Bernd Lechtenberg. Und bezieht diese Aussage auf alle Mitglieder – ganz gleich, ob Jung oder Alt.
Wenn die Basislehrgänge erfolgreich abgelegt worden sind, erfolgt die spezifische Weiterbildung wie ein Lehrgang für Technische Hilfeleistung. Hierbei handelt es sich um die Rettung aus Höhen und Tiefen. Dazu kommen Lehrgänge zum Strahlenschutz, zu Gefahrengütern, zu gefährlichen Stoffen und Gütern. Die Lehrfelder sind so vielfältig und abwechselungsreich wie das Aufgabengebiet in späteren Einsätzen mit dem Löschzug. Ein Höhepunkt ist der Ausbildungsschein für die Drehleiter.
Drei Säulen in der Arbeit für die Bürger
Drei wichtige Säulen der Arbeit für die Bürger draußen sieht Bernhard Lechtenberg. Da ist zum einen die Brandschutzerziehung, die in der Regel in den Kindergärten, sowie in der Schule geleistet wird. Dazu kommt die Brandschutzaufklärung – über Öffentlichkeitsarbeit sowie an der Feuerwache. Und da sind die Brandsicherheitswachen. Damit gemeint ist die Sicherung von Großveranstaltungen.
Wer Mitglied im Löschzug ist, muss 365 Tage im Jahr 24 Stunden erreichbar sein. Die freiwilligen Feuerwehrmitglieder sind dafür mit einem Melder der Feuerwehr ausgestattet. Geht in der Feuerwache eine Alarmmeldung ein, rückt zuerst unverzüglich ein Feuerwehrfahrzeug mit hauptberuflichen Feuerwehrmännern aus. Gleichzeitig geht auch eine Meldung an die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr. Sie besetzen ein zweites Fahrzeug, das sechs Minuten später nachrückt, und ebenfalls zum Einsatzort fährt, wo schon die hauptamtlichen Feuerwehrmänner am Werk sind.
Arbeiten erfolgen „Hand in Hand“
Jedem Platz im Feuerwehrfahrzeug sind eine Funktion sowie ein Aufgabengebiet zugeordnet. Somit weiß jeder aktive Feuerwehrmann bei jedem Einsatz genau um die von ihm zu verrichtenden Aufgaben. Das gewährleistet, dass die Arbeiten „Hand in Hand“ erfolgen können.
137 Einsätze hat die Feuerwehr Coesfeld bis Anfang Mai schon verrichtet – laut Bernhard Lechtenberg eine leider steigende Tendenz.
In diesem Jahr konnte der Löschzug eins auch Nachwuchs aus der Jugendfeuerwehr begrüßen – je zwei männliche und weibliche Mitglieder. Jeden zweiten Dienstag im Monat führt der Löschzug interne Lehrgänge durch. Dabei geht es um die Weiterbildung und um das Abrufen der vorhandenen Kenntnisse. Übungen, Einsätze und Szenarien werden durchgesprochen und aktiv umgesetzt, um die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr weiter zu optimieren und Arbeitsabläufe zu kontrollieren. Zu den spannendsten Einsätzen zählte der Einsatz beim Westfälischen Hof. Eine Herausforderung waren natürlich auch die Einsätze im Zusammenhang mir Orkan „Kyrill“, wo den Mitgliedern des Löschzuges viel abverlangt wurde.
Weitere Infos zur Feuerwehr unter www.feuerwehr-coesfeld.de