Vom 09.07.1977 bis zum 23.07.1977 hatte die Jugendfeuerwehr, unter ihrem ehemaligen Jugendfeuerwehrwart H. S., ihre Zelte in der Einöde des Sauerlandes, nahe dem Örtchen Siddinghausen, aufgeschlagen.
Es war ein netter Zeltplatz mit einem kleinen Bach, der mitten durch das Gelände floss. Dieser Bach hatte jedoch einen Nachteil, wie sich später herausstellte. Etwa alle drei Stunden verwandelte sich der Bach in einen reißenden Fluss, mit Wasser, in dem Kloopapier und alte Bekannte schwammen. Das Wasser kam von der nahegelegenen Kläranlage. „Eine feine Sache“.
Nun, es war in der Nacht vom 15.07. auf den 16.07. als die JF nicht ganz unerwarteten Besuch bekam. Schon gegen 22.00 Uhr beobachtete die Nachtwache im angrenzenden Weizenfeld eine Abordnung der Dorfjugend, die nicht unauffällig mit Taschenlampen herumfuchtelten. Die sich außerordentlich geschickt Anstellenden konnten schnell vertrieben werden.
Doch es sollte nicht der einzige Zwischenfall in dieser Nacht bleiben. Es mochte gegen 01.00 Uhr morgens gewesen sein, als die Wache „Alarm!“ schrie. Wer von dem Geschrei wach wurde, zog sich in Eile etwas über um zu sehen, was los war.
So kam es, dass aus den Zelten meist nur Halbbekleidete stürzten. Aus den Gebüschen rund um den Zeltplatz kamen dagegen schreiend Gestalten gesprungen, mit Kurs auf die Lagerteilnehmer, die sich inzwischen auch laut johlend fortbewegten. Man traf sich in der Mitte des Platzes, wo dann eine kräftige Rauferei stattfand. Licht gab es nicht, und wer wusste schon, wen er vor sich hatte.
Durch das Geschrei musste wohl im Dorf eine bestimmte Person geweckt worden sein, denn nach etwa zehn Minuten stürmte ein nur mit Hut, Trainingsanzug und Stiefeln notdürftig bekleideter Mann auf den Platz. Es war der Dorfvorsteher. Sofort schmiss er sich mutig unters Volk, schrie etwas von „Messerstecherei!“ und befahl, man solle sofort aufhören. Als man später friedlich bei einer Flasche zusammensaß, erzählte er von einem Überfall aus dem Zeltplatz, bei dem ein Camper wohl übel zugerichtet worden sein musste. Für die JF kam der Dorfvorsteher sehr gelegen, denn die Kameraden aus Coesfeld waren in der Überzahl. Den Wimpel der JF konnten sie jedoch nicht mehr bekommen, den hatte nämlich schon die Feuerwehr Meppen. So mussten sie sich mit einem ordentlichen Frühstück zufrieden geben.
Links zu allen Berichten des Löschblattes zum 10-jährigen Bestehen der JF Coesfeld.
Löschblatt, Kapitel I-IV
Löschblatt, Die Sache mit dem heimtückischen Alarm
Löschblatt, Die Sache mit dem Überfall
Löschblatt, Die Sache mit dem Kinderklau