Am letzten Wochenende hieß es für die Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr Coesfeld auf zum brandheißen Training für den Ernstfall. Zu diesem Zweck wurde ein Fire-Truck geordert. Von außen ein unscheinbarer Sattelauflieger – von innen eine gasbefeuerte und rechnergesteuerte mobile Brandsimulationsanlage auf 45 m² Übungsfläche.
Glücklicherweise ist die Anzahl der Hausbrände in den letzten Jahren erheblich zurückgegangen, resultierend aus der gesetzlichen Rauchmelder-Pflicht. Was jedoch zur Folge hat, dass die Einsatzkräfte der Feuerwehr weniger Routine und Erfahrung im Bekämpfen von Bränden von Wohnräumen (Innenangriff) sammeln können. Um hier dennoch trainiert und geschult zu bleiben hieß es deshalb jeweils mit einem Trupp (zwei Feuerwehrleute): „Zur Brandbekämpfung mit erstem C-Rohr über die Treppe vor“:
Der Trupp öffnet die Tür, dichter Rauch drängt hinaus. Im ersten Schritt hieß es nun: Brennende Utensilien unter der Lichtgittertreppe löschen, damit der Weg nach unten sicher zu passieren ist. Unten angekommen geht es im Kriechgang bei keinerlei Sicht weiter. Nach kurzem Weg erblicken sie den nächsten Brandherd in einer Ecke. Doch trotz Wasserabgabe wollen die Flammen nicht nachgeben. Hier stand das so wichtige Teamwork des Trupps im Vordergrund. Denn hier brannte eine Gasleitung die nur mit gezieltem Wassereinsatz und gleichzeitigem Absperren der Leitung zu bändigen war. Erfolgreich abgeschlossen konnte der Trupp vor der nächsten geschlossenen Tür bei mittlerweile 50 Grad Raumtemperatur kurz verschnaufen. Nun hieß es Tür auf und in den nächsten Raum. Begrüßt wurden Sie mit einer schlagartigen Raumdurchzündung auch „FlashOver“ genannt. Hier galt es für den Trupp reaktionsschnell flach auf den Boden, und einen gezielten Löschangriff vornehmen um sich zu schützen. Bei mittlerweile um die 80 Grad Raumtemperatur musste hier nun das brennende Mobiliar eines Schlafzimmers gelöscht werden.
Nach erfolgreichem Abschluss hieß es dann vom Trainer im Leitstand der Anlage „Rückzug“. Doch dieses gestaltete sich schwerer als gedacht, denn der Rückzugsweg war versperrt. Unter der Treppe loderten abermals die Flammen. Diesen konnte der Trupp aber routiniert den gar ausmachen. Dieser letzte Abschnitt sollte aber das Training nun wirklich beenden.
Müde und kaputt, aber dennoch zufrieden mit der Leistung konnten die Einsatzkräfte den Brandcontainer verlassen und unter die wohl verdiente Dusche.
Fazit dieses Wochenendes: Ein erfahrungsbringender Tag für die Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr Coesfeld, sowie ein sehr gutes Training für den Ernstfall um den Schutz für sich und den der Bevölkerung der Stadt Coesfeld zu gewährleisten.
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