Feuerwehr Coesfeld

Eine Notsituation jagt die nächste

COESFELD. Die Idylle eines gewöhnlichen Samstagmittags liegt über der Stadt. Auch rund um das Katharinen-Stfit ist alles friedlich. Doch plötzlich stört ein lauter Knall die Ruhe und aus einem Kellerschacht steigt starker Qualm auf – eine Verpuffung beim Befüllen eines Kessels mit Heizöl, gefolgt von einem Brand. Schnell wird die Feuerwehr alarmiert, die sofort mit einem Großaufgebot ausrückt.

Jetzt muss alles schnell gehen; die Feuerwehrmänner tauchen den gesamten Tanklaster in Schaum, um eine eventuelle Explosion zu verhindern. Und das ist erst der Anfang des Geschehens – im weiteren Verlauf kommen mehrere ungeplante Dinge wie Bewusstlose oder eine Explosion in einer Küche hinzu.

Glücklicherweise handelt es sich bei dieser Situation um eine Großübung, an der Feuerwehr, Technisches Hilfswerk (THW), Deutsches Rotes Kreuz (DRK) und Polizei beteiligt sind. Täuschend echt wurde diese brenzlige Lage von der Übungsleitung organisiert, und es wurde bis ins kleinste Detail geplant.

Es werden Schläuche ausgerollt, Tragen bereitgestellt und mit Atemschutzmasken Räume gestürmt. „Im Nebenhaus befinden sich mehrere gehbehinderte Personen“, ruft ein Feuerwehrmann seinen Kameraden zu – zügig werden die gefährdeten Personen aus dem Gebäude evakuiert, es droht ein Übergreifen der Flammen auf das Haus. Durch den Brand im Keller des Katharinen-Stifts kommt es zu einem Stromausfall – und somit fallen auch überlebenswichtige Geräte der Bewohner aus. Ein zusätzlicher Druck, der auf die Kameraden und dem herbeigerufenen DRK ausgeübt wird. Weitere Schwierigkeiten: Die Lage des Unglücksortes bietet wenig Platz für alle Einsatzwagen. So müssen die Kräfte auf umliegende Straßen und den Schlosspark ausweichen.

Blutüberströmt werden Personen aus den Kellerräumen des Stifts gerettet, einige sind bewusstlos, andere verfallen in Panik und erschweren so die Arbeit der Wehr und des DRKs. Dadurch, dass im Coesfelder Krankenhaus ein Noro Virus ausgebrochen ist, können dort keine Verletzten aufgenommen werden. Die Sanitäter weichen sofort auf die Gärten der angrenzenden Wohnhäuser aus und versorgen die geschädigten Personen aus erster Hand. Mit viel Aufwand wurden die Schauspieler geschminkt, dass ihre teilweise großen Wunden der Realität sehr nahe kommen. Neugierig schaut währenddessen eine Nachbarin aus dem Fenster – man will ja wissen, was draußen so passiert. Dadurch kommt es zu einem Fettbrand in ihrer Küche, gefolgt von einer Explosion durch unternommene Löschversuche. Nun brennt es an anderer Stelle des Katharinen-Stifts – es kommt zu einer weiteren Verschärfung der Lage. Ein Mitbewohner im Rollstuhl versucht im Eifer des Gefechts, im Aufzug das Erdgeschoss zu erreichen. Mit wenig Erfolg, denn wie es so will, bleibt er stecken und muss von der Feuerwehr befreit werden. „Bleiben Sie ganz ruhig, wir holen Sie da raus“, redet ein Feuerwehrmann gut auf die eingeschlossene Person ein und sucht Unterstützung. Nicht einfach, bei den vielen Notlagen.

Zwar wussten die Kameraden, dass es eine Übung wird, was genau geplant ist, wusste allerdings nur die Übungsleitung um das Team von Gerd Michels. „Auch die Leitung der Feuerwehr wurde ins kalte Wasser geschmissen“, so Einsatzleiter Richard Schulze-Holthausen. „Die Übung hat hervorragend funktioniert“, zeigt er sich im Nachhinein zufrieden. Insgesamt waren fast 200 Kräfte im Einsatz.

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