COESFELD. (ugo). Montagmittag wird die amerikanische Zehn-Zentner-Splitterbombe aus dem 2. Weltkrieg zwischen Drachters Weg und Lange Stiege vom Kampfmittelbeseitigungsdienst entschärft. Dazu ist die Evakuierung eines 500-Meter-Radius’ um den Fundort erforderlich, in dem jeder Aufenthalt während der Entschärfung verboten ist.
In einem um 250 Meter erweiterten Sicherheitsradius dürfen Menschen nicht im Freien sein. Sie sollen sich in Gebäuden an der vom Fundort abgewandten Seite aufhalten. Theo Witte vom Krisenstab: „Es müssen rund 1700 Anwohner evakuiert werden, darunter auch 100 aus der Seniorenwohnanlage Coesfelder Berg.“ Sie alle werden per Handzettel, Lautsprecher und persönliche Besuche informiert.
Für von der Evakuierung betroffene Bewohner richtet die Stadt mit Unterstützung des DRK eine Betreuungsstelle im Pictorius-Berufskolleg ein, das daher für den Schulbetrieb geschlossen ist. Dort sollen sich in der Zeit auch diejenigen melden, die das in der Sperrzone liegende Krankenhaus unbedingt erreichen müssen (beispielsweise Dialyse-Patienten). Sie werden mit einem Shuttle ins Krankenhaus gefahren (im Notfall 112 wählen).
Die Schulen und Kindergärten im Sperr- und Sicherheitsbereich werden am Montag geschlossen sein (DRK-Kindergarten Osterwicker Straße, Lambertikindergarten, Lambertischule, Nepomucenum, Theodor-Heuss-Schule, Liebfrauenschule, Pius-Gymnasium). Ab Mittag werden auch die VHS, Musikschule und die Stadtbücherei geschlossen.
Die betroffenen Verwaltungen (Rathaus, Kreisverwaltung, Finanzamt, Amtsgericht, Straßen NRW, Arbeitsagentur, Polizei) werden ab 12 Uhr für Besucher aufgrund der Sperrungen ebenfalls nicht mehr erreichbar sein.
Wegen der Bombenentschärfung sind am Montag in St. Lamberti auch das Pfarrbüro, Pfarrheim und der Lamberti-Kindergarten ganztägig geschlossen. Das CoeBad mit Sauna liegt ebenso im Sperrbereich und kann am Montag nicht genutzt werden.
Informationen während der Entschärfung und Evakuierung werden über die Homepage der Stadt Coesfeld (Nachrichten-Ticker) und die NINA-Warn-App gegeben. Die AZ wird auf ihrer Homepage auch einen Liveticker einrichten, um die Leser über den aktuellen Stand der Dinge zu informieren. Für Fragen der Bürger richtet die Stadt Coesfeld eine Hotline unter Tel. 93 95 49 zu den Dienstzeiten der Stadtverwaltung und zusätzlich am Samstag und Sonntag von 10 bis 12 Uhr ein.
Am Montag werden rund 500 Kräfte unter anderem der Feuerwehr, der Polizei, des DRK, der Stadt und weiterer Behörden im Einsatz sein, um die Absperrungen einzurichten und für betroffene Bürger da zu sein.
Wie weiter zu erfahren war, besteht derzeit keine Explosionsgefahr. Dr. Thomas Robers (Stadt): „Die Bombe hat einen Aufschlagzünder, der so abgesichert ist, dass er nicht ausgelöst werden kann.“