Brandschutzbedarfsplan unter Dach und Fach
Von Manuela Reher
COESFELD. „Wichtig ist, dass wir als Rat Geschlossenheit zeigen und den Plan nicht auf der Zielgeraden diskreditieren“, betonte Bürgermeister Eliza Diekmann-Cloppenburg vor der Entscheidung für die Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplans der Stadt Coesfeld.
Dieser sieht unter anderem eine Aufstockung der hauptamtlichen Wache um eine weitere, vierte Funktionsstelle vor. Bei einer Enthaltung stimmte der Rat in seiner letzten Sitzung des Jahres 2024 schließlich mehrheitlich für die Fortschreibung und damit für die personelle Verstärkung. Immer wieder war über das Thema beraten worden. Weder in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses noch im September wurde ein Beschluss gefasst, also keine Empfehlung für den Stadtrat ausgesprochen.
Die Fraktionen äußerten Bedenken, wonach durch die Aufstockung der vierten Funktion das Ehrenamt geschwächt werden könne. Sowohl der Kreisbrandmeister Benjamin Küfer als auch Dirk Kleiböhmer, Brandschutz-Dezernent der Bezirksregierung, betonten, dass die Besetzung der vierten Funktionsstelle notwendig sei. Nur wenn im Rahmen der Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplanes ein anderes System mit ähnlich geeigneten Maßnahmen und Beschreibungen aufgeführt werde, könne aus Sicht der Bezirksregierung auf eine vierte Funktion verzichtet werden.
Als Nachbesserungs- und weitere Duldungsfrist wurde maximal ein weiterer Monat ohne eine bestehende Ausnahmegenehmigung eingeräumt. Stichtag war nun also der Termin der letzten Ratssitzung in diesem Jahr. Maßnahmen seien in der verbleibenden Frist in Gesprächen mit der Freiwilligen Feuerwehr nicht gefunden worden, wie es von Seiten der Stadt heißt.
Der überwiegende Teil der Führungskräfte der Freiwilligen Feuerwehr, die sich als Vertretung aller Einsatzkräfte sehen, sehe die Aufstockung der hauptamtlichen Wache um eine weitere Funktion „deutlich nicht als Beschneidung des Ehrenamtes“, wie die Stadtverwaltung ausführt. Die Bürgermeisterin machte in der Ratssitzung noch einmal deutlich, dass die hauptamtlichen Kräfte der Feuerwehr und die ehrenamtlichen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr gut zusammenarbeiten würden.
„Die Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplans ist alternativlos. Wir kommen um eine Personalaufstockung nicht herum“, kommentierte Thomas Michels (CDU) noch vor der Abstimmung in der Ratssitzung. Er richtete seinen Dank an alle Feuerwehrleute, bedauere aber „zutiefst“ den Umgang mit den ehrenamtlichen Kräften. Ordnungsdezernent Christoph Thies bestätigte, dass es in einer Gruppenführersitzung „Unmut“ darüber gegeben habe, wer mit wem wo gesprochen habe. Gerrit Tranel (CDU) sprach davon, das es „anscheinend Dissonanzen“ gegeben habe.
Heinz Volmer (Pro Coesfeld) kommentierte dazu: „Es ist unwürdig, wie wir darüber diskutieren.“ Freilich sei die Kommunikation verbesserungswürdig, räumte er ein. Der Rat solle nun aber „würdig“ über die Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplans beschließen.
Dieser sieht vor, dass durch eine sukzessive Personalaufstockung bis 2027 die gesetzten Fristen besser erreicht werden können.
Aktuell gibt es 18 hauptamtliche Kräfte und 183 ehrenamtliche Kräfte bei der Feuerwehr in Coesfeld. Der Brandschutzbedarfsplan sieht vor, dass durch eine sukzessive Personalaufstockung bis 2027 die gesetzten Fristen besser erreicht werden können.