Mit neuem Stabsraum für Großeinsätze
Von Jessica Demmeer
COESFELD. Ein riesiger Monitor an der einen, drei kleine an der anderen Wand, eine meterlange Magnettafel, Computerbildschirme, ein langer Tisch und im Nebenraum eine Funkeinheit und Telefone: Der Stabsraum der Feuerwehr, der im vergangenen Jahr mit neuer Hard- und Software eingerichtet wurde, ermöglicht es allen Beteiligten bei Großeinsätzen den Überblick zu behalten. „Dieser Raum kam im vergangenen Jahr vor allem bei Starkwetter[1]Ereignissen zum Tragen, bei Sturm oder Hochwasser. Die Wetterlagen, vor allem, wenn sich eine Zelle erstmal über uns festgesetzt hat, sind schon anders als noch vor ein paar Jahren. Solche Literzahlen bei starkem Regen kennen wir ja gar nicht“, resümiert Feuerwehrleiter Christoph Bäumer. Vor allem sei der Raum auch proaktiv genutzt worden. „Als sich 2024 wieder ein großes Unwetter angekündigt hatte, haben wir Kollegen aufgrund der Vorhersage bereits frühzeitig auf die Wache geholt und von hier aus die Lage im Blick behalten. Das hat gut funktioniert.“
Die neuen Wetterherausforderungen zeigen sich auch in neuer Ausstattung. „Für Vegetationsbrände wie zum Beispiel von Heideflächen oder Stoppelfeldern, haben wir jetzt Spezialschläuche bekommen, die immer ein bisschen Wasser abgeben und so nass bleiben. Dann bekommen wir keine Probleme auf der Fläche“, erläutert Christoph Bäumer. Brände, die machen einen kleineren Anteil der Einsätze in 2024 aus. „Wir hatten insgesamt 560 Einsätze, auf den Kopf genau wie in 2023 übrigens. 380 davon hat unsere hauptamtliche Wache übernommen, der Rest wurde auch über das Ehrenamt getragen. Die meisten Einsätze, 152 Mal, waren technische Hilfeleistungen durch unser Hauptamt.
„Wir hatten insgesamt 560 Einsätze, auf den Kopf genau wie in 2023 übrigens.“
Christoph Bäumer
Wir haben bei Unfällen zum Beispiel ausgelaufene Betriebsstoffe gesichert.“ 79 Mal mussten die Kameraden Ölspuren im Stadtgebiet beseitigen, 72 Mal haben Brandmeldeanlagen ausgelöst, „auch wenn es, zum Glück für die Firmen, in 99 Prozent der Fälle nur Fehlalarme gewesen sind, müssen wir ja dennoch eine Erkundung durchführen.“ Klassische Brände, ob auf einem Dachstuhl, im Kamin oder in der Küche, gab es rund 40 Mal. „Dass diese Einsätze in den vergangenen Jahren immer weiter abgenommen haben, liegt vor allem an der Installation der Heimrauchmelder“, begründet der Feuerwehrchef.
Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm der schwere Unfall auf der Bundesstraße 525, bei dem auch ein Kind zu Tode gekommen ist und die Kameraden mit der Sicherung der Unfallstelle den ganzen Tag beschäftigt gewesen sind, als auch der Einsatz, als in einem Briefumschlag weißes Pulver gefunden wurde. „Das sind bei Weitem keine Standardeinsätze und fordern auch eine intensive Nachsorge bei unseren Kollegen, um das Erlebte aufzuarbeiten.“
19 hauptamtliche Mitarbeiter auf der Wache, 190 Ehrenamtliche, alle verteilt auf drei Löschzüge in Coesfeld und Lette, tragen dafür Sorge, dass all diese Einsätze auch gelingen. „Hinzu kommen noch 26 Mitglieder zwischen 12 und 17 Jahren in unser Jugendfeuerwehr und 70 Mitglieder in unserer Ehrenabteilung aus den drei Löschzügen.“ Einen kleinen Ausblick auf 2025 bietet Christoph Bäumer auch schon: „Zu Pfingsten findet bei uns in Coesfeld das Kreisjugendfeuerwehrzeltlager statt. Das planen wir aktuell. Außerdem bekommen wir noch neue Atemschutzgeräte.“ Dafür seien noch Schulungen erforderlich, denn diese müssen die Kameraden, die sie tragen, blind bedienen können.
Wer sich einen Eindruck über die Arbeit der Feuerwehr verschaffen will, den lädt Christoph Bäumer schon jetzt zum Tag der offenen Tür am Sonntag (14. 9.) in die Hauptwache am Rottkamp ein. „Genaue Details folgen aber noch.“


