Neuer Leiter der Feuerwache in Coesfeld
Leiter der Feuerwache „eingezogen“
Finke Nachfolger von Böhm
von Hans-Jürgen Barisch
COESFELD. Die Mitarbeiter der hauptamtlichen Feuerwache Coesfeld müssen sich seit Jahresbeginn an eine etwas andere Sprache gewöhnen: Dienstanweisungen werden ab sofort zwar noch auf Hochdeutsch, aber mit leicht „kölschem Dialekt“ erteilt. Stadtbrandoberinspektor Thomas Finke, bislang stellvertretener Dienstgruppenleiter in der Leitstelle der Berufsfeuerwehr Köln, hat seinen Dienst angetreten und sich in seinem Büro im Gerätehaus am Rottkamp bereits als neues Leiter der hauptamtlichen Wache „häuslich niedergelassen“ und eingerichtet, wie er gestern beim Antrittsbesuch bei Bürgermeister Öhmann formulierte.
Öhmann wurde unterstützt vom Beigeordneten Dr. Thomas Robers, Fachbereichsleiter Heinz Höing und dem stellvertretenden Wehrführer Coesfeld, Manfred Wiesmann, als er Finke willkommen hieß. Mit dem 36-jährigen, gebürtigen Duisburger hat die Stadt erst im dritten Anlauf einen neuen Leiter der hauptamtlichen Wache – nicht der bekanntlich aus drei Löschzügen bestehenden Feuerwehr – gefunden. Erst im letzten Durchgang wurde der Aufgabenbereich des Wachleiters um die Funktion der „Brandschutzdienststelle“ erweitert und damit auch finanziell lukrativer gestaltet. Finke muss dazu Brandschutzgutachten für Baugenehmigungen erstellen. Bislang war diese Aufgabe beim Kreis angesiedelt. Nach der eineinhalb Jahre andauernden Vakanz nach dem Ausscheiden von Edmund Böhm ist es nun „natürlich aus unser erklärtes Ziel, das Thomas Finke auch das Vertrauen der ehrenamtlichen Wehr gewinnt und die Funktion als Leiter der hauptamtlichen Wache und des Wehrführers mittelfristig wieder in einer Person zusammenlaufen“, erklärte Öhmann.
Interview
Mich hat die Doppelfunktion gereizt
Aus Anlass des Dienstantritts zum Jahresbeginn sprach unser Redakteur Hans-Jürgen Barisch mit Stadtbrandoberinspektor Thomas Finke.
Was hat Sie nach Coesfeld verschlagen?
Finke: Ich kenne Coesfeld aus meiner Bundeswehrzeit. An der Arbeit reizt mich die Doppelfunktion – Leiter der hauptamtlichen Wache und Wehrführer, wenn ich denn das Vertrauen gewinnen kann – in einer Person zu vereinen. Ums Geld (Brandschutzdienststelle) ging es mir erst in zweiter Linie.
Was wollen Sie ändern, nachdem Sie sich eingearbeitet haben?
Finke: Ich bin hier nicht mit dem Ziel angetreten, alles umkrempeln zu wollen. Hier wurde hervorragende Arbeit geleistet, was schon ein kurzer Blick auf den Ausbildungsplan im bevorstehenden Jahr zeigt. Diese Arbeit will ich fortsetzen.
In gut vier Wochen ist Rosenmontag. Fehlt Ihnen da in Coesfeld vielleicht etwas?
Finke: Ich war zwar sieben Jahre in Köln tätig. Aber eher nicht so der Jeck und deswegen auch nie ein „kölsche Jung“. Ich bin eigentlich vor dem Rosenmontagszügen mehr geflüchtet. Höchstens ein- oder zweimal habe ich dort Weiberfastnacht miterlebt. Das hat mir schon gereicht. Ich kann also guten Gewissen sagen, da fehlt mir nichts in Coesfeld, in Sachen Karneval.
vom 05.01.2005