Feuerwehr Coesfeld

Wasser bis zu den Knien

IuK vom Hochwassereinsatz zurück

Unwetter: Alarm für Tiefgarage / Süringstraße abgesoffen / Ausnahmezustand / Mann in Keller eingeklemmt
von Manuela Reher und Viola ter Horst

COESFELD.Mittags wird es plötzlich dunkel, dann donnert und blitzt es ein paar Mal. Und dann um etwa 14:30 Uhr der große Regen. Innerhalb von Minuten heißt es in Coesfeld gestern „Land unter“.
In der Innenstadt Alarm, in der Kupferpassage. Die Tiefgarage läuft voll. „Explosionsgefahr“, ruft Hausmeister Hans Ivanusic Passanten zu. „Keiner kommt mehr rein, Lebensgefahr.“ Michael Trachternach koordiniert vor Ort die Rettungsaktion der Feuerwehr: „Von meinen Leuten lasse ich niemanden in die Tiefgarage, bevor die Stadtwerke im Keller nicht den Starkstrom abgestellt haben.“ Die Traforäume drohen voll zu laufen. Großes Zittern, dass das Wasser die Trafos erreicht. Es bleibt nur wenige Zentimeter davor stehen. „Wir haben hier Ausnahmezustand“, sagt Christoph Nolte von der Coesfelder Feuerwehr. „Alles an Einsatzkräften, was da ist, ist unterwegs.“ Die Notrufe. die reintrudeln, kann er kaum zählen. Voll gelaufene Keller, Straßen unter Wasser, Tüskenbach tobt.

Dauereinsatz bei der Polizei. In der Strobandstraße in Coesfeld wird ein Mann befreit, der im voll laufenden Keller durch ein geborstenes Geländer eingeklemmt ist. Er wollte einen Abfluss wegen des eindringenden Regenwassers sperren.

Verletzte gibt es nach ersten Erkenntnissen in Coesfeld durch das Unwetter nicht.

In der Innenstadt hat es die Süringstraße voll erwischt. Stellenweise steht das Wasser kniehoch. Elisabeth de Wendt aus Billerbeck hat sich auf einen gemütlichen Einkaufsbummel gefreut. Jetzt steht sie in der Kupferpassage am Ausgang Süringstraße und muss eine lange Zwangspause einlegen. Auch Nicole Seeleier steht staunend an der Einfahrt zur Tiergarage der Kupferpassage: „So etwas habe ich hier in Coesfeld noch nie erlebt“, verrät die junge Frau. Man kann fast schwimmen. Fast alle Keller sind betroffen. In mehreren Geschäften läuft das Wasser bis hinten in die Läden. Passanten stehen auf Stufen und starren das Wasser an. „Ach du Schande“, SAGT JEMAND:

In Lette im Tierheim sind die Hundeställe betroffen. Tierfreunde retten die Tiere.
Am Tüskenbach feiert Elisabeth Herbstmann in ihrem Elternhaus mit ihren Kindern der Klasse 10b der Freiherr-vom-Stein-Realschule gerade eine Abschluss-Party. Diese wird jäh unterbrochen durch die Nachricht vom vollgelaufenen Keller. Spontan bilden die Partygäste eine Kette und schöpfen gemeinsam das Wasser aus dem Keller nach oben.

Hermann Schulze Bröring ist für die Stadtwerke auf Kontrollfahrt. Der Tüskenbach schwillt beängstigend an. „Das ist hart am Limit.“

Es hört auf zu regnen und der Spuk ist genau so schnell vorbei, wie er gekommen ist. In der Süringstraße sind noch bis zum Abend Feuerwehr und THW im Einsatz. Wasser abpumpen. Aus den Kellern zurück in die Kanalisation. Die Straße ist fast trocken, kaum zu glauben, dass sie gerade noch einem Schwimmbad ähnelte. Am „Frottee“-Studio wringt man Frottee-Handtücher aus. In der Tiefgarage streifen Hausmeister Ivanusic und drei weitere Leute restliches Wasser raus. Autos sind nach ersten Erkenntnissen nicht beschädigt worden.

 Weitere Bilder zum Hochwassereinsatz

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vom 22.06.2013

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