Abordnung aus Coesfeld zu Gast im Allgäu
170.000 Euro kostete neuer Löschwagen für Martinszell
aus: Allgäuer Zeitung vom 28l.03.2006
Waltenhofen-Martinszell (sb). Zu Gast bei Freunden – unter dieser Überschrift stand der Besuch einer 9-köpfigen Abordnung der Feuerwehr Coesfeld in Martinszell im Allgäu.
Am Freitag, dem 24. März, machte sich eine Gruppe von 9 Feuerwehrleuten aller Löschzüge der Feuerwehr Coesfeld um 5 Uhr in der Frühe auf den Weg ins 700 km entfernte Allgäu. Auf Einladung der Feuerwehr Martinszell, mit der die Feuerwehr Coesfeld seit über 20 Jahren freundschaftlich verbunden ist, sollte ein neues Löschgruppenfahrzeug feierlich eingeweiht werden. Zuvor aber sollte noch das Jubiläum „20 Jahre Freundschaft“ gefeiert werden.
Die Türe der Familie Dürheimer stand der Feuerwehr Coesfeld wie bei früheren Besuchen im Allgäu, auch dieses Mal wieder offen. Peter und Gabriele begrüßten uns aufs Herzlichste und ehe wir uns versahen, hatten wir auch schon von Gabriele liebevoll selbst zubereitete Kasspätzle’ zusammen mit kühlen Getränken (natürlich Weißbier) auf dem Tisch stehen. Was für ein Festmahl das doch war.
Georgs vorgesehenes strammes Nachmittagsprogramm (die Besteigung des Grünten oder gar des Nebelhorns zu Fuß) musste wetterbedingt dann leider ausfallen. Und wieder half der Peter genau wie vor 20 Jahren beim Sommerzeltlager der Jugendfeuerwehr aus: kurzerhand wurde umdisponiert zu einer Tour durch die winterliche Breitachklamm [Site 1] – [Site 2]. Statt geordnet die Wege sicher entlang zu schreiten, kam die kindliche Ader bei mehreren Kameraden wieder hervor und die Schneebälle flogen umher. Die schnee- und eisbedeckten Felsen, Spalten und Bäume zu dieser Jahreszeit erfreute das Herz jedes einzelnen.
Das folgende Einchecken im Gasthaus Beim Haxenwirt verlief relativ zügig, da das Wandern doch jeden durstig machte. So fing das gemütliche Beisammensitzen der Neun schon am späten Nachmittag an. Passend zur Abendbrotzeit wurde dann Alarmstufenerhöhung gegeben und verschiedene Kameraden der FF Martinszell rückten an. Zusammen verzehrten wir dann in der hoteleigenen Gaststätte regionale Allgäuer Spezialitäten und natürlich auch für den Süden typisches Weizenbier in den für uns Münsterländer eher untypischen „Halb-Liter-Klasse“. Die Gemütlichkeit bei einem Bier (oder zwei …) Gemeinsamkeiten zu finden, Unterschiede innerhalb der Feuerwehren zu erkennen und zu bereden zog sich dann doch noch länger am ersten Abend hin. Auch wurde natürlich 20 Jahre Freundschaft (seit 1985 – etwas verspätet) ausgiebig gefeiert.
Der Wirt bedankte sich dann mit einem so genannten „Gemeinschaftsglas“ bei der Runde und stellte ein erstes kleines Weizenbier zur Verfügung (schlappe 3 Liter Inhalt). Dieses Glas weckte eine gewisse Einzigartigkeit bei allen Kameraden und das Glitzern in den Augen wurde noch größer, als wir dann zusammen das zweite und dritte Glas dieser Größenordnung verzehrten.
Der folgende Morgen fing so gut an wie der vorherige Abend geendet hatte: mit einem nahrhaften wie ausgewogenen Frühstücksbuffet. Die Besatzungsstärke war zunächst sehr dezimiert, da viele ihr Bett nicht verlassen wollten oder andere eine längere Dusche herrlich erfrischend fanden.
Pünktlich fuhren wir dann in die Gemeinde Oberdorf herein, wo sich die Martinszeller wie auch Nachbarfeuerwehren bereits zum Marsch aufgestellt hatten. Wir reihten uns in den Zug ein und liefen an der frischen Luft bis zur Mehrzweckhalle.
Nach der Festmesse zu Ehren des Heiligen Florian und der anschließenden Fahrzeugsegnung ging es in der angenehm hergerichteten Halle zum gemütlichen Teil über. Für das leibliche Wohl wurde sowohl in fester, wie auch in flüssiger Form bestens gesorgt. Die Musikkapelle Martinszell heizte die Stimmung in der Halle an, sodass man Heimat fühlte.
Als Gastgeschenk überreichten wir eine aus Metall gelaserte Skulptur der Deutschlandkarte mit Feuerwehremblem. Eingraviert in diese Karte die Ortslage und die Namen Martinszell und Coesfeld, sowie in der Mitte „Freundschaft seit 1985“.
Am Nachmittag fuhren wir auf einen Berg, von wo aus wir eine klare herrliche Sicht auf die Gebirgsketten des Allgäuer Lands genossen. Anschließend kehrten wir in die Almhütte ein, wo wir bei einem Bier den Nachmittag ausklingen ließen. Auf dem Weg zurück zur Gastwirtschaft stoppten wir am Gerätehaus Martinszell, sodass wir nicht nur die Möglichkeit hatten das neue LF erneut zu besichtigen, sondern auch den Schulungsraum und die Florianstube zu sehen. Ein Platz für das Gastgeschenk wurde dann auch schnell gefunden.
Zum Abschlussabend beim Haxenwirt gesellte sich wieder der harte Kern der Martinszeller Feuerwehr zu uns. So wurde noch angenehm über das gelungene Fest und die Feier 20 Jahre Freundschaft geplaudert.
Am nächsten Morgen hieß es dann Abschied nehmen von einer herrlichen Landschaft bei strahlendem Sonnenschein und glitzernden schneebedeckten Bergspitzen.
Leider hat auch diesmal die Zeit wieder nicht gereicht, sich mit allen Kameraden ausgiebig zu unterhalten, aber wir werden uns sicherlich wieder sehen.
Die Herzlichkeit der Martinszeller Kameraden sowie das gute bayrische Essen war wieder einmal sehr beeindruckend.
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Die gesammelten Bilder können über unseren Fotografen Chicken George angefordert werden.
Bericht: Simon und Helmut Hellenkamp
Fotos: Helmut Hellenkamp – Michael Schulten – Georg Wolter
