Von Kuhglocken und Talbrücken
Ferienfreizeit führt die Jugendfeuerwehr Coesfeld ins Allgäu
Martinszell / Coesfeld „Das ist schon ziemlich hoch“ entfährt es Armin Sprakel, als er von der Brücke 44 Meter hinab in das vor ihm liegende Kleinwalstertal in Österreich blickt. Der Blick fährt seitwärts ans Brückengeländer, an dem sich Armins Kameradinnen und Kameraden bereits in die notwendigen Sicherheitsgurte geworfen haben, denn der Weg führt geradewegs über das Geländer in die Tiefe.
Das Abseilen im Kleinwalstertal ist aber nur einer der vielen Höhepunkte der diesjährigen Sommerfreizeit der Jugendfeuerwehr Coesfeld. Verschlagen hat es die Truppe nach Martinszell im Allgäu, mit dessen Feuerwehr sie eine lange Freundschaft verbindet. „Da war es doch selbstverständlich, dass wir zum 140-jährigen Jubiläum der Feuerwehr Martinszell unsere Zelte hier aufschlagen“, lächelt Lagerleiter Tobias Mersmann. Das Zeltlager liegt idyllisch direkt am Niedersonthofener See, Kuhglocken sind der einzige Zivilisationslärm ringsherum. Doch damit den 24 Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehr die Ruhe nicht auf Dauer aufs Gemüt schlägt, haben sich Mersmann und sein Betreuer-Team viele Aktivitäten auf und um den Zeltplatz ausgedacht. Brennballturniere, eine Lagerolympiade und Badeausflüge in den See gehören genauso zum Programm wie das Bergabenteuer im nahen Kleinwalstertal, bei dem neben dem Abseilen von der Talbrücke auch Kletterübungen und eine aufregende Seilrutsche quer über einen Gebirgsfluss auf dem Programm stehen. „Total cool“ findet das Teilnehmer Carlos Dieker.
Genauso viel Action wird den Nachwuchsfeuerwehrleuten bei einer ausgedehnten Canyoning-Tour geboten, bei der die Lagerteilnehmer in Neoprenanzügen durch einen rauschenden Fluss klettern.
Auch Wanderungen in der Breitachklamm oder auf den 1738 Meter hohen „Grünten“ stehen auf dem vollen Programmzettel. Daneben gibt es natürlich auch Feuerwehr-spezifische Ausflüge, etwa ins Magirus-Werk in Ulm und natürlich zu den Feierlichkeiten anlässlich des Martinszeller Feuerwehrjubiläums.
Da so viel Programm ganz schön hungrig macht, lässt sich das Küchenteam rund um Georg Wolter immer wieder zu schmackhaften Höchstleistungen wie über Kohlen gegrillte Hähnchen anspornen.
„Super lecker. Das ist schon schade, dass der Georg zum letzten Mal dabei ist“, erklärt Jugendsprecherin Andrea Schmeing. Etwas wehmütig ist auch Georg Wolter, der nach getaner Arbeit am Lagerfeuer sitzt und seinen Blick über den See schweifen lässt. Er erklärt: „Ich fahre jetzt seit 32 Jahren als Teilnehmer, Lagerleiter, Betreuer oder als Koch mit in die Jugendfreizeiten der JF Coesfeld. Irgendwann ist es Zeit, zu gehen.“
Und so ist es nach zwei Wochen voller aufregendem Programm und gutem Essen im Allgäu dann auch Zeit für die Jugendfeuerwehr, die Zelte einzupacken und wieder in Richtung Heimat zu fahren. Und die Kleinwalstertalbrücke? „Die steht auch beim nächsten Mal noch“, lächelt Armin Sprakel. Bis dahin belässt er es lieber beim Zusehen.
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| Canyoning-Tour durch einen rauschenden Fluss |
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| Gruppenaufnahme der Jugendfeuerwehr und Betreuer beim Canyoning |
Jugendfeuerwehr Coesfeld, Frank Wiesmann
