-wi- Coesfeld. Was vor gut zwei Wochen noch eine grüne Wiese war, gleicht an diesem kühlen Samstagmorgen einer Suhle. Heu bildet provisorische Wege durch den Matsch, hellgrüne Rechtecke am Rande der riesigen Schlammwüste markieren die Stellen, an denen vor einigen Stunden noch große Schlafzelte standen. „In den letzten zwei Wochen war das hier unser Zuhause“, sagt Lagerleiter Dirk Wichmann. Zusammen mit 20 Jungen und Mädchen und sechs weiteren Betreuern schlug die Jugendfeuerwehr Coesfeld ihr Sommerzeltlager dieses Jahr in Martinszell im Allgäu auf. „Wir kommen alle fünf Jahre hierher, mit den Martinszellern und vor allem ihrer Feuerwehr verbindet uns seit langem eine tiefe Freundschaft“, erklärt Wichmann. Natürlich bestand das Lager nicht nur aus Regen und Matsch. Ein attraktives und abwechslungsreiches Programm lenkte die Teilnehmer vom schlechten Wetter ab. Neben Besichtigungen großer Feuerwehren wie Kempen oder dem Feuerwehrmuseum in Sulzberg, gab es Klettertouren auf den nahen Grünten oder durch die Breitachklamm. Auch der Oberstdorfer Skiflugschanze galt ein Ausflug. Besondere Höhepunkte des Lagers waren ein spannendes Bergabenteuer, bei dem es per Seilbahn hohe Felsschluchten zu überwinden gab und man sich von einer 40 Meter hohen Brücke abseilen musste. Ähnlich aktionsreich ging es beim Canyoning zu, bei dem die Nachwuchsfeuerwehrleute von Klippen in kühle Flüsse springen oder sich in Wasserfälle abseilen konnten. „Ganz sicher eine Erfahrung, die wir alle so schnell nicht vergessen werden“, grinst Wichmann.
Auch auf dem Zeltplatz gab es immer etwas zu tun. Ob Lagerolympiade mit vielen spannenden Spielen oder gemütliche Lagerfeuerrunden, Langeweile war ein Fremdwort. Der Niedersonthofener See, der direkt am Zeltplatz liegt, sorgte auch in den Regenpausen dafür, dass niemand trocken blieb.
Da soviel Action viel Hunger macht, sorgte Lagerkoch Georg Wolter für einen abwechslungsreichen und gesunden Speiseplan, mit Delikatessen wie Currywurstsuppe oder am Spieß gegrillten Hähnchen verwöhnte er die Teilnehmer. Auch für Wolter war es ein besonderes Lager. Er feierte zusammen mit den Teilnehmern und den Freunden aus Martinszell seinen 40. Geburtstag.
„Trotz sehr durchwachsenem Wetter war das Lager ein voller Erfolg. Ich bedanke mich noch mal besonders bei den Martinszellern für ihre grenzenlose Hilfsbereitschaft und freue mich auf das nächste Lager“, resümiert Dirk Wichmann. Dann ist auch die letzte Kiste auf den LKW verladen und die Jugendfeuerwehr macht sich mit einem letzten Gruß über das Martinhorn auf den Rückweg ins heimische Münsterland.
Jugendfeuerwehr beim Canyoning Fotos: wi |