Löschzug I hatte zum Tag der offenen Tür ins Gerätehaus im Rottkamp eingeladen
-wi- Coesfeld. „Man, ist das hoch hier oben“, ruft der kleine Nico (8) vom Fahrersitz des großen Tanklöschfahrzeuges herunter. In seiner Verkleidung sieht er schon fast aus, wie ein echter Feuerwehrmann. Nur die Beine reichen noch nicht ganz bis zu den Pedalen.
Vor Nico und seinem Löschfahrzeug schlendern an diesem Sonntag bei angenehmen Temperaturen tausende Besucher gemütlich über das Gelände der Feuerwache. Wenn nicht gerade eine der spannenden und abwechslungsreichen Übungen zu bestaunen ist, schauen sie sich die Technik und Fahrzeuge der Helfer ganz genau an. Für Nico und seine Freunde gibt es eine Menge zu erleben und zu entdecken.
„Wir haben uns ein familienfreundliches Programm zum Ziel gesetzt und damit ins Schwarze getroffen“, erklärt Löschzugführer Georg Wolter. „Die Menschen können sich hier heute über uns und unsere ehrenamtliche Arbeit informieren, vor allem aber einen schönen Tag mit der ganzen Familie verbringen.“
Und das tun sie auch. Den ganzen Tag über kommen und gehen die Besucher, staunen, essen und lachen. Für Lukas (11) ist ganz klar: „Ich werde auch Feuerwehrmann“. Sein Können hat er schon an der Spritzwand bewiesen, nun darf
„So etwas bekommt man nicht alle Tage zu sehen.“
Löschzugführer Georg Wolter zur Abseilübung
er eine Feuerwehruniform anziehen und sich einmal wie ein Wehrmann fühlen. Das Martinhorn, das den ganzen Tag über das Gelände schallt, ist er längst gewohnt.
Währenddessen seilen sich am Schlauchturm die Berufsfeuerwehrleute der Höhenrettungsgruppe Bochum ab. „So etwas bekommt man nicht alle Tage zu sehen“, kommentiert Wolter. Das gilt wohl auch für die große Löschübung am Nachmittag, für die die Wehrmänner extra ein kleines Holzhaus gebaut haben. „Nun müssen wir es wieder verbrennen“, erzählt ein Feuerwehrmann mit gespielter Traurigkeit, als er den Gasbrenner an das Holz hält. Neben dem Geruch gegrillter Würstchen liegt nun auch der unangenehme Gestank brennenden Heus und Holzes in der Luft. Die Hitze ist meterweit zu spüren, als die Wehrmänner mit ihrem Löschfahrzeug anrücken und das Feuer vor staunenden Zuschauern bekämpfen.
Auch Fettexplosionen und brennende Puppen sind Programmpunkte am Tag der offenen Tür des Löschzuges I. „Natürlich wollen wir die Bürger über die Folgen des falschen Umgangs mit Feuer aufklären“, sagt Kommentator Dirk Hagebölling. „Aber das darf ja auch Spaß machen und mit großen Feuerbällen verbunden sein“, scherzt er. Neben den Übungen und Showeinsätzen fällt kaum auf, dass auch ein echter Einsatz an diesem Nachmittag nicht fehlt. „Nur eine Kleinigkeit“, erklärt Wolter. Die Feuerwehr ist eben immer im Einsatz. Um kurz nach 17.00 Uhr ebbt die Flut der Neugierigen und Interessierten dann langsam ab. Das kleine Holzhaus auf dem Rasen vor der Feuerwache ist nur noch ein rauchendes Häuflein Kohle.
Wolter ist zufrieden. „Der Tag verlief für uns überaus erfolgreich. Ich hoffe, wir konnten den Bürgern unsere Arbeit und Technik hier näher bringen. Ich bedanke mich herzlich bei allen Kameraden, die diesen Tag möglich gemacht und mit angepackt haben“.
Auch Nico ist mittlerweile erschöpft von seinem langen Einsatz bei der Feuerwehr und tritt zufrieden den Heimweg an. Das Gefühl, am Steuer eines echten Tanklöschfahrzeuges zu sitzen, wird er wohl so schnell nicht vergessen.
Früh übt sich, wer ein großer werden will. |