Lette. „Schwerer Unfall gestern auf der Landstraße 600 zwischen Lette und Merfeld: Ein Auto ist am Morgen um 08:30 Uhr am Bahnübergang Ecke K 48 (Bruchstraße) gegen den Zug geprallt. Der v53-jährige Fahrer und seine 48-jährige Beifahrerin, beide aus Reken im Kreis Borken, wurden schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr besteht nicht.
Ein technischer Defekt an der Bahnanlage liegt nach Ermittlungen der Polizei nicht vor. Die Sonne stand sehr tief, so dass der Fahrer geblendet worden sein könnte. Möglich sei, dass der Autofahrer das Rotlicht und die Schranken wegen des scharfen Gegenlichts zu spät gesehen hat, so Polizeisprecher Martin Pollmann. Der Bahnübergang hat an der L 600 jeweils einseitig eine Schranke. Der Autofahrer war in Richtung Merfeld unterwegs, der Zug der Nordwestbahn fuhr von Dorsten nach Coesfeld. „Es sieht so aus, als ob der Autofahrer im letzten Moment noch das Steuer umgerissen hat“, so Pollmann. Das reichte allerdings nicht, der Zug, der in dem Moment über den Bahnübergang fuhr, rammte das Auto an der Beifahrerseite. Der Wagen krachte in das Andreaskreuz und wurde völlig zerstört.
In dem Zug saßen elf Reisende, „verletzt hat sich keiner, weder der Lokführer, noch die Fahrgäste“, so Johann Emrich, Bezirksleiter Betrieb bei der Deutschen Bahn. Für die Zugreisenden wurde ein Bus organisiert.
Dass die Schranken ordnungsgemäß runter gegangen sind, bestätigte auch der Lokführer. „Er hat ein Signal bekommen, dass alles in Ordnung ist“, so Emrich. Die halbseitige Beschrankung sei üblich und werde sogar bei IC-Strecken verwendet. „Es ist sehr selten mal etwas passiert“, sagt Emrich.
Der Sachschaden liegt laut Polizei bei 70.000 Euro. Bahn-Experten vermaßen die Strecke noch am Morgen. Der Zug wurde nach Dorsten gebracht, wo er in der Bahn-Werkstatt repariert werden soll.