Feuerwehr Coesfeld

„Rettung hat oberste Priorität“

-wi- Coesfeld. „Es gab eine Verpuffung mit Folgebrand auf dem Gelände der Spedition Messing“, schildert Zugführer Bernd Lechtenberg die angenommene Lage. „Durch die Druckwelle ist eine Ladebrücke umgestürzt und hat zwei Arbeiter unter sich begraben. Weitere fünf Männer werden im brennenden Gebäude vermisst.“
Die schreckliche Einsatzmeldung ist zum Glück nur die Übungslage für die Herbstabschlussübung des Löschzuges I. Auf dem Gelände angekommen, beginnen sie nach den Einsatzbefehlen sofort routiniert und gekonnt mit dem Aufbau von Wasserversorgung und ersten Rettungsmaßnahmen. Dichter Rauch in Form von Disconebel schlägt ihnen aus den Hallentoren der Spedition entgegen, gleich daneben große Gastanks. Einsatzleiter Christian Dieker befiehlt, die Tanks vorbeugend kühlen zu lassen.
Unterdessen arbeitet ein Trupp vom Rüstwagen unter Hochdruck an der Befreiung der eingeklemmten Arbeiter unter der Ladebrücke, die von lebensgroßen Puppen dargestellt werden. Mit Hebekissen und Bauholz wird die Brücke vorsichtig angehoben und unterbaut, kurz darauf sind die Puppen befreit und können von den Feuerwehrleuten in das inzwischen aufgebaute Verletztensammelzelt gebracht werden. Die Atemschutztrupps in der verrauchten Halle haben derweil die ersten Vermissten finden und aus dem brennenden Gebäude retten können. Jungfeuerwehrleute mimen mit lautem Stöhnen und Husten die verletzten Speditionsmitarbeiter. „Die Menschenrettung hat immer oberste Priorität, das muss schnell gehen“, sagt Einsatzleiter Dieker.
Von der Drehleiter aus werden derweil mit einem großen Wenderohr die vom Feuer bedrohten Gastanks gekühlt. Kurze Zeit später heißt es dann für Einsatzleiter Dieker und seine Kameraden „Alle Personen gerettet, Feuer unter Kontrolle“.
„Ein Einsatz dieser Größenordnung könnte in der Realität natürlich nicht alleine mit einem Löschzug bewältigt werden“, erklärt Zugführer Bernd Lechtenberg. „Aber solche Übungen zeigen uns und den Gästen aus Stadtverwaltung, Rat und Politik, wo unsere Grenzen liegen, was wir leisten können und wo wir unser Zusammenspiel und unsere technischen Möglichkeiten für den Ernstfall noch verbessern können“.
Nach der anstrengenden Einsatzübung wird einigen Kameraden an der Feuerwache noch eine besondere Ehre zu Teil (weitere Infos dazu siehe Foto unten).

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Mithilfe von Hebekissen und Unterbauholz konnten die von einer Ladebrücke eingeklemmten Puppen bei der Herbstabschlussübung des Löschzuges I am Samstag in Windeseile gerettet werden
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Ein Atemschutztrupp bereitet sich auf die Menschenrettung im brennenden Speditionsgebäude vor.
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