Coesfeld. Ein schwer verletzter LKW-Fahrer und ein Tanklastwagen mit Totalschaden ist die vorläufige Bilanz eines schweren Verkehrsunfalls auf der alten Rekener Straße zwischen Coesfeld und Hochmoor. Ein Rettungshubschrauber und Autokran waren im Einsatz. Im gesamten nördlichen Stevede musste der Strom abgeschaltet werden. Die L 581 war mehrere Stunden lang total gesperrt.
Gegen 12.20 Uhr geriet der aus Richtung Coesfeld kommende Laster aus noch nicht bekanntem Grund vom Mehrzweckstreifen auf das seitliche Grün. Nach Angaben der Polizei geriet der 51-jährige Fahrer aus Rees mit seinem Mercedes-Tankwagen, der mit 8000 Litern Heizöl befüllt war, beim Gegenlenken ins Schlingern. Er verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug und rutschte über die Gegenfahrbahn nach links in den Graben. Während das Fahrzeug sich überschlug, wurde der Fahrer durch die Windschutzscheibe geschleudert. Der Lkw drehte sich aufs Dach und blieb auf Höhe des Hofes Klümpers im Graben liegen. Der Mann war mit einem Bein unter dem Fahrerhaus eingeklemmt.
Die Rettungsaktion der beteiligten Feuerwehr aus Coesfeld und Münster dauerte über eine Stunde. Einsatzleiter Thomas Finke musste den 70-Tonnen-Autokran einer Coesfelder Spedition verständigen, um den umgekippten Lkw anheben zu lassen. Da direkt über der Unfallstelle eine 10-Kilovolt-Überlandleitung verläuft, war ein Einsatzteam der Stadtwerke Coesfeld vor Ort. Aus Sicherheitsgründen wurden drei Stationen abgeschaltet, wodurch das gesamte nördliche Stevede für mehrere Stunden ohne Strom war.
Gesichert durch mehrere Seilwinden konnte der Tankwagen schließlich vom Kran angehoben und der Verletzte durch die Feuerwehrkräfte befreit werden. Die Rettungskräfte behandelten den Verletzten zunächst vor Ort, ehe ihn ein Krankenwagen abtransportierte. Der bereits eingetroffene Rettungshubschrauber wurde nicht gebraucht.
Entgegen ersten Befürchtungen der Feuerwehr war zum Glück nur eine geringe Menge Öl ausgetreten. Dennoch wurde das Erdreich rund um den Graben am Nachmittag großzügig ausgehoben und entsorgt.
Die Vollsperrung der Straße dauerte bis in die frühen Abendstunden an. Der Verkehr wurde umgeleitet. Den entstandenen Sachschaden schätzt die Polizei auf über 40 000 Euro.