-sd- Coesfeld. Die Mikrofonstimme schallt über den Platz am ehemaligen Kalksandsteinwerk: „Rechts von euch ist noch ein Stahlträger, da flackert es auch noch.“ Die zwei Feuerwehrmänner oben im Korb der Drehleiter reagieren und versuchen den Wasserstrahl auf die betreffende Stelle des Daches zu richten.
Bei Demontagearbeiten an einem Silo ist am Samstagmorgen der Dachstuhl des Turmes in Brand geraten, die Feuerwehr ist mit 18 Fahrzeugen und 60 Einsatzkräften vor Ort. Verletzt wird niemand. „In dem Silo war nichts drin, was brennen konnte, nur Sand“, schüttelte einer der beiden Arbeiter den Kopf, zieht an seiner Zigarette und stapft in Richtung Gebäude. „Auf einmal kam aus dem Silo eine Flamme herausgeschossen, das habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen“, sagte er.
Wasser läuft den betroffenen Turm herunter, aber unter dem Dach züngeln die Flammen weiter vor sich hin, wenn es auch zu keiner Zeit lichterloh brennt. „Das Problem sind die Stahlverstrebungen am Dach. Dadurch wird das Wasser abgelenkt“, erklärt einer der Wehrmänner. Im Laufe des Tages muss zusätzlich ein Kran anrücken, um Teile des Daches abzutragen. Erst um kurz nach 18 Uhr beendet die Feuerwehr den Einsatz. Gestern Nachmittag müssen die Männer noch einmal los, weil der Wind Glutreste im Dachbereich entzündet.
„Die Kripo hat die Ermittlungen übernommen“, teilt Polizeisprecher Bernhard Bolte gestern auf Nachfrage unserer Zeitung mit. Die Höhe des Sachschadens und die genaue Brandursache sind derzeit noch unklar.
Wehrmänner mit Atemschutzgerät bereiten sich darauf vor, den betroffenen Gebäudeteil zu betreten. |