Coesfeld. „Alarm für die Feuerwehr Coesfeld, Technische Hilfe II, Verkehrsunfall Person eingeklemmt“. – So oder ähnlich hätte die Meldung der Leitstelle am Samstag Vormittag lauten können. Bei diesem Alarmstichwort rückt bei der Feuerwehr Coesfeld der Rüstzug, bestehend aus 1 Tanklöschfahrzeug, 1 Rüstwagen, 2 Löschgruppenfahrzeugen und 1 Einsatzleitwagen, aus. Bis vor kurzem mit hydraulischen Rettungsgeräten, die fast 30 Jahre alt waren.
Die immer komplexer und sicherer gestalteten Fahrgastzellen der Kraftfahrzeuge lassen die Feuerwehren mit älterem Gerät schnell an ihre Grenze stoßen. Diese Geräte werden jetzt nach und nach durch modernere, dem technischen Fortschritt angepasste Gerätschaften ausgetauscht. Zwei komplette Sätze dieser hydraulischen Rettungsgeräte samt umfangreichem Zubehör sind inzwischen ausgeliefert und auf je einem Fahrzeug in Coesfeld und dem neuen Löschgruppenfahrzeug im Ortsteil Lette verlastet.
„Patientengerechte Unfallrettung“ heißt das Stichwort. Und hierzu sind am vergangenen Samstag 20 Feuerwehrleute der drei Löschzüge der Feuerwehr Coesfeld von 09.00 Uhr bis 16.30 Uhr theoretisch und praktisch von Mitarbeitern des Herstellers dieser Geräte umfangreich geschult worden. Geleitet haben diese Weiterbildung Dr. Bernard Lübbehüsen, seit 30 Jahren Mitglied einer Freiwilligen Feuerwehr und Leitender Notarzt im Kreis Cloppenburg und Jörg Heck, Student der Kfz-Technik und Zugführer der Freiwilligen Feuerwehr Mainz-Finthen. Diese ideale Ergänzung von Techniker und Mediziner war bestens gerüstet den Coesfelder Wehrmännern hilfreiche Tipps und Tricks für den Einsatz von Schere, Spreizer, Stempel, Stab-Fast-Abstützung, und, und, und, …. zu geben und somit den sicheren Umgang mit den Geräten zu üben.
Aufgeteilt in drei Gruppen wurden verschiedene Unfallsituationen nachempfunden und dabei die patientengerechte Unfallrettung geprobt, um ein Unfallopfer möglichst schonend, aber dennoch zügig aus seiner misslichen Lage zu befreien. In enger Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst und dem Notarzt kann der Patient somit nach der Erstversorgung und Herstellung der Transportfähigkeit in das nächste geeignete Krankenhaus transportiert werden.
Die teilnehmenden Feuerwehrleute waren sich schnell einig, dass diese Weiterbildungsmaßnahme mit externen Ausbildern den guten Ausbildungsstand der Coesfelder Feuerwehr weiter verbessert hat. Der Austausch der Geräte zur technischen Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen ist eine mehr als sinnvolle Anschaffung der Stadt Coesfeld zum Schutz der Bürger durch ihre Feuerwehr.
Lagebesprechung im großen Kreis | |
Einsatzlage am konkreten Objekt | Die neue Schere und die Stab-Fast-Abstützung |
Althergebrachter, aber immer noch wirksamer und wichtiger Blechschneider im Einsatz | Schere, Spreizer, Rettungszylinder, Stab-Fast und Rettungsbühne im Einsatz – immer unter kritischer Beobachtung von Dr. Bernard Lübbehüsen |