–wi- Coesfeld. Vom Korb der Drehleiter aus kann man nicht nur das Gelände der Feuerwehr, sondern auch noch das gesamte angrenzende Gebiet aus der Vogelperspektive überblicken. Kyra Kortböyer (15): „Das ist sicher einer der Gründe, warum ich in die Jugendfeuerwehr eingetreten bin, die Faszination der Technik“. Die Jugendfeuerwehr hat aber noch viel mehr zu bieten als nur Feuerwehrtechnik, weiß Jugendwart Magnus Jankowski: „Das ist wohl auch der Grund, warum wir keine Nachwuchsprobleme haben, die Mischung machts“. Und an Abwechslung mangelt es den Mädchen und Jungs im Nachwuchs nicht.
„Neben der Ausbildung an den feuerwehtechnischen Geräten und in Einsatzgrundlagen verbringen wir auch viel Zeit mit Jugendarbeit und Freizeitgestaltung“ berichtet Jankowski. Dazu gehören neben regelmäßigen Zeltlagern auch Spieleabende, Ausflüge oder Fahrradtouren.
Die Jugendfeuerwehr umfasst derzeit 26 Jugendliche, fast so viel wie ein Löschzug. Die Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren treffen sich jeden Freitag zum „Dienstabend“. Um die Arbeit zu bewältigen, die damit verbunden ist, kann sich Jankowski auf weitere sieben Kollegen verlassen, die für die Ausbildung der Nachwuchsfeuerwehrleute gerne ihre Zeit zur Verfügung stellen. Jankowski: „Wir sind ein starkes Team und es ist mehr als nur Spaß für uns, mit den Kids zu arbeiten. Schließlich machen sowohl sie als auch wir das alles komplett ehrenamtlich. Es freut mich sehr, dass wir eine so homogene Truppe haben, die sich gegenseitig hilft und unterstützt. So bekommen sie hier bereits den Zusammenhalt, den sie später im Einsatz auch benötigen“.
Der Jüngste in der Truppe ist Frederik Ameling (13), der erst in diesem Jahr aufgenommen wurde: „Ich bin durch Freunde auf die Feuerwehr aufmerksam geworden. Technikinteressiert war ich schon immer. Der Höhepunkt war für mich bis jetzt das Sommerzeltlager“. Frederik freut sich auf die fünf Jahre Jugendfeuerwehr, die noch vor ihm liegen, bis er in die „aktive“ Wehr übernommen werden kann. Einer, dem das jetzt bevorsteht ist der 17-Jährige Florian Lammering, Jugendsprecher der Gruppe. „Ich habe viel in den fünf Jahren gelernt und wurde auf die Arbeit in der Feuerwehr vorbereitet. Darüber hinaus habe ich auch viele neue Freunde durch die Jugendfeuerwehr gefunden. Besonders gut gefallen hat mir unter anderem der Berufsfeuerwehrtag, an dem wir einen Tag das Leben als Berufsfeuerwehrmann ausprobieren konnten. Die Zeit hat wirklich Spaß gemacht, ich denke ich bin jetzt fit für den Einsatz im Löschzug“.
Seit ein paar Jahren haben auch Mädchen die Gelegenheit sich in der Jugendfeuerwehr zu engagieren. Eine der Ersten war Kyra Kortböyer (15). Sie erzählt: „Als Mädchen hat man es nicht schwerer. Alle sind hier sehr nett und den Aufgaben bin ich allemal gewachsen. Ich weiß mich sehr gut durchzusetzen. Die Feuerwehr ist sicher keine reine Männerdomäne mehr“.
Auch Prüfungen und Leistungsbewertungen wie die „Leistungsspange“ stehen in der Jugendfeuerwehr an. Besteht man diese und hat ein Mindestalter erreicht, darf man sogar beschränkt echte Einsätze mitfahren.
Jankowski: „Nachwuchsprobleme hatten wir hier nie. Höchstens Probleme damit, alle Interessenten aufnehmen zu können. Die Jugendfeuerwehr ist ein aktiver Teil der Feuerwehr, das macht sie so interessant und abwechslungsreich“.