Feuerwehr Coesfeld

Gasaustritt: Mädchen gestorben

Coesfeld. Ein tragischer Tod gestern Abend in der Innenstadt: Ein 14-jähriges Mädchen ist in einer Wohnung an der Schüppenstraße nach ersten Ermittlungen vermutlich an einer Gasvergiftung verstorben. Die Notärzte versuchten über eine Stunde, das Mädchen noch zu retten und es wiederzubeleben.
Die genaue Ursache stand gestern am späten Abend noch nicht fest. „Wir sind noch am Anfang“, so Dietmar Griefnow von der Polizei. Die Kripo hat die Ermittlungen aufgenommen. Manfred Wiesmann, Einsatzleiter bei der Feuerwehr, sprach von einem „schrecklichen und tragischen Unfall“.
Feuerwehr, Polizei und Notärzte rückten um 19:30 Uhr aus, weil in dem Haus Gasgeruch und eine bewusstlose Person gemeldet worden waren. Über eine Drehleiter hofften die Einsatzkräfte das Mädchen auf direktem Weg nach draußen befördern zu können. Doch die 14-jährige konnte nicht mehr gerettet werden.
Die Einsatzkräfte waren mit rund 20 Wagen und 50 Leuten vor Ort. Die Schüppenstraße wurde mit Flatterbändern abgesperrt. Passanten durften nicht durch. „Es hätte wegen des Gases auch zu einer Explosion kommen können“, erklärte Griefnow. Bei den Messungen seien Kohlenmonoxid-Anteile festgestellt worden, bestätigt Wiesmann.
Wegen Vergiftungs- und Explosionsgefahr wurden die anderen Bewohner des Mehrfamilienhauses vorübergehend evakuiert.


AZ vom 17. November 2005

Gastherme mögliche Ursache
Leiche wird obduziert
von Hans-Jürgen Barisch

Coesfeld. „Nach ersten Erkenntnissen dürfte der Betrieb der Kombitherme im Bad mit der Todesursache bei dem schrecklichen Unfall zusammenhängen, bei dem am Dienstag ein 14-jähriges Mädchen ums Leben kam.“ Das bestätigte gestern Polizeisprecher Ralf Storks auf Nachfrage unserer Zeitung. Die Leiche wird auf Anordnung der Staatsanwaltschaft obduziert.
Wie berichtet war die 14-jährige in der elterlichen Wohnung in einem Wohn- und Geschäftshaus an der Schüppenstraße zum Duschen ins Bad gegangen. 15 Minuten später fand die Mutter das Mädchen leblos in der Dusche liegend. Sie stellte Gasgeruch fest und alarmierte sofort die Rettungskräfte. Über eine Stunde versuchte der Notarzt das Mädchen zu reanimieren. Ohne Erfolg.
„Wie es zum Austritt der tödlichen Gase kam, wird durch Spezialisten der Kriminalpolizei und verschiedene Sachverständige ermittelt“, führte Storks weiter aus. „Erdgas ist weder in diesem Haus, noch in nebenstehenden Gebäuden ausgetreten“, versicherte Ludger Waltering, Pressesprecher der Stadtwerke, nach entsprechenden Messungen durch Techniker des Gasversorgers. Bliebe also nur noch das Abgas, das von dem Durchlauferhitzer in den Kamin entweicht, wie Experten schlussfolgern. Diese Theorie würde durch die erhöhten Kohlenmonoxydwerte gestützt, die die Feuerwehr in dem Raum gemessen hatte.

 

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