Coesfeld. Die 41-jährige Frau, die Dienstagabend bei dem Feuer in der Wohnung am Köbbinghof/Ecke Kapuzinerstraße ums Leben gekommen ist (wir berichteten), starb vermutlich an den Folgen einer Rauchgasvergiftung. Die Ergebnisse der Obduktion lagen gestern am Abend noch nicht vor, wohl aber die Brandursache. „Einen technischen Defekt oder den Einsatz eines Brandbeschleunigers schließen wir aus“, so Oberstaatsanwalt Wolfgang Schweer auf Nachfrage. Ausgebrochen war das Feuer im Schlafzimmer am Kopfteil des Bettes. Die Rettungskräfte fanden die Frau bewusstlos im Toilettenraum. Wiederbelebungsmaßnahmen vor Ort blieben erfolglos, sie wurde ins Krankenhaus gebracht, aber für die 41-jährige Witwe kam jede Hilfe zu spät. „Wahrscheinlich ist, dass durch eine brennende Zigarette das Feuer im Bett ausgelöst wurde“, sagt Schweer. Die Frau sei starke Raucherin gewesen. Vermutlich hat sie sich nach dem Ausbruch des Brandes noch in den Toilettenraum zu retten versucht und erlitt dort durch den starken Qualm die tödliche Rauchgasvergiftung.
Über 50 Feuerwehrleute und Rettungskräfte waren im Einsatz. Eine weitere Person kam leicht verletzt ins Krankenhaus.
Immer wieder machten gestern Passanten an dem hellgrauen Sechsparteienhaus Halt und schauten fassungslos hoch. Zerbrochene Fensterscheiben, auf dem Bürgersteig verkokelte Gegenstände. Ein Bügelbrett, Holzpaletten, Stoffreste.
Das Haus ist für die anderen neun Personen, die dort leben, nach Polizeiangaben mittlerweile wieder bewohnbar. Nach dem Brand mussten sie zunächst evakuiert werden. Die Stadt hatte sich bis zum späten Abend bemüht, Unterkünfte zu finden. „In Coesfeld waren alle Hotels wegen einer Tagung ausgebucht“, beschreibt Sprecherin Dorothee Heitz die Situation. Die Betroffenen seien schließlich bei Bekannten oder Verwandten untergekommen. Ein junges Pärchen, das zufällig an dem Haus vorbeikam, bot spontan an, zwei Personen bei sich aufzunehmen. „Das war wirklich sehr nett“, sagt Heitz. „So was erlebt man nicht häufig. Dabei kannten die die Leute nicht einmal.“
