Feuerwehr Coesfeld

Auto vor Zug: Komplexe Übung mit fünf „Verletzten“

COESFELD. Bedrohlich schwebt der Opel Vectra mit seinem Heck über der Bahnsteigkante. Darunter – nicht eingeklemmt, aber auch nicht ansprechbar – die „verletzte“ Person. Ein Stück weiter steht der Dieselzug der Deutschen Bahn, der den Kombi in diesem Übungs-Szenario der Feuerwehr Coesfeld am Montagabend gerammt hat.

„Ist der Notfallmanager schon vor Ort?“, fragt einer, während ein anderer Feuerwehrmann abtastet, wie wegsam das Gelände um die Unfallstelle ist. Außerdem sucht er nach einem Baum gegenüber dem Auto, der stark genug ist, dass das Abschleppseil um ihn gespannt werden kann. Die technische Rettung wird eingeleitet. Eines der fünf Einsatzfahrzeuge, an das das andere Ende des Seils befestigt ist, setzt zurück, um den Pkw zu stabilisieren. Nun können die Einsatzkräfte die Person unter dem Opel bergen.

Derweil sitzt Markus Flinkert im Fahrzeug der Einsatzleitung an der Hansestraße und vermittelt die Informationen, die er vom Unfallort bekommt, an die angeforderte Verstärkung. „Pkw vor Zug“ lautet der Notruf. Lautstark tönt es durch seine Kopfhörer. „Die schreien mich alle gleichzeitig an“, weist er auf das kleine Kommunikationsproblem hin.

An der Unfallstelle sind Einsatzleiter Steffen Meyermann und sein Team inzwischen mit der Bergung der Personen im Zug beschäftigt. Hydraulisches Rettungsgerät wird auf einer umgedrehten Rettungsbrücke wie eine Draisine über die Schienen gerollt. „Vier Personen inklusive Lokführer sollen sich im Zug befinden, zwei davon sind nicht ansprechbar“, erläutert Meyermann das Szenario im Waggon. Nachdem die Feuerwehrmänner die zwei unter Schock stehenden Personen nach draußen begleitet haben, werden die „Bewusstlosen“ auf einer Trage herausgetragen und abtransportiert.

Die Arbeit in Verbindung mit der DB AG habe hervorragend geklappt, lobt Übungskoordinator Uwe Möller. „So eine Übung können wir nicht immer machen, weil sie sehr komplex ist“, sagt er. „Aber es muss ja gemacht werden“, fügt er hinzu. Nur so sind die rund 30 Einsatzkräfte im Ernstfall gewappnet.

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Wie auf einer Draisine wird das hydraulische Rettungsgerät zur Unfallstelle über die Schienen gerollt.
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Die beiden „bewusstlosen“ Personen im Zug werden auf einer Trage herausgetragen und abtransportiert.
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