Feuerwehr Coesfeld

Berufsfeuerwehr-Tag 2007

-wi- Coesfeld. Fast zehn Stunden und viele Einsätze sind bereits seit Schichtwechsel vergangen, da läutet der Gong erneut durch die Hallen der Wache Eins und kündet den Berufsfeuerwehrmännern vom nächsten bevorstehenden Einsatz. Die Durchsage ertönt: „Alarm für den Rüstzug, Verkehrsunfall, eingeklemmte Person“. Kein ungewöhnlicher Einsatz für eine Berufsfeuerwehr an einem Samstagabend. Höchst ungewöhnlich jedoch sind die Männer und Frauen, die nun eilig in Richtung Fahrzeughalle laufen, die Fahrzeuge besetzen und sich auf den Weg machen. Genauso ungewöhnlich der Standort ihrer Feuerwache. Auf den Orange-blauen Jacken der Einsatzkräfte prangt der Schriftzug „Jugendfeuerwehr“ und ihre Wache ist allgemein eher als das Letteraner Feuerwehrgerätehaus bekannt.
Zum zweiten Mal führt die Jugendfeuerwehr mit ihren Ausbildern den „Tag der Berufsfeuerwehr“ durch, an dem sie eine 24-Stunden-Schicht bei der Berufsfeuerwehr simuliert. „Das ist ein Highlight für unsere Mädchen und Jungs und natürlich auch für uns Ausbilder“, erklärt Jugendwart Magnus Jankowski. Eingeteilt in einen Lösch- und einen Rüstzug rücken die Nachwuchsbrandbekämpfer von Samstagmorgen bis Sonntagmorgen zu Einsätzen aus, die so auch im Alltag der Berufsfeuerwehr gängig sind. Vom unangemeldeten Nutzfeuer über Brandmeldeanlagen und Ölspuren bis zum schweren Verkehrsunfall wird alles simuliert. „Die Einsätze wurden von den Ausbildern vorbereitet.“, erläutert Jankowski, „Jederzeit kann der Gong ertönen, auch mitten in der Nacht. Dann heißt es raus aus den Betten und rein in die Stiefel. Die Vorgehensweise bei den Einsätzen liegt dabei immer ganz beim Nachwuchs“.
Jochen Schmecken ist Gruppenführer auf dem Rüstzug. Ein knappes Einsatzfax mit Stichpunkten und eine Stadtkarte sind alles, was ihm bei der Wegfindung zum Einsatzort und bei der Vorbereitung seines Männer helfen. „Auf der Anfahrt bekommt man eine ganze Menge Adrenalin ins Blut, wenn Menschenleben von unserer Arbeit abhängen“, bemerkt er. Natürlich handelt es sich bei allen „verunfallten“ Personen um Puppen, aber Zeit ist auch in der Simulation ein wichtiger Faktor.
Ist die Wachbesatzung nicht im Einsatz, heißt es theoretische Schulung oder Dienstsport zu betreiben, zwischendurch müssen auch noch das Essen vorbereitet und die Wache gesäubert werden. Der Alltag in der Feuerwehr ist anstrengend, das merken die Teilnehmer hier schnell.
An der Einsatzstelle angekommen verlieren Schmecken und seine Kameraden keine Zeit. Die zwei Fahrzeuginsassen müssen mit Rettungsschere und Spreizer befreit werden. „Wir müssen den Löschzug zur Absicherung der Einsatzstelle nachalarmieren“ befiehlt Schmecken über Funk. Die Atmosphäre ist angespannt, das Blaulichtgewitter und die Geräusche der Stromerzeuger erwecken den Eindruck eines Ernstfalles. Mit vereinten Kräften und ein wenig Hilfe ihrer Ausbilder meistern die Mädchen und Jungs der Jugendfeuerwehr auch diesen Einsatz und sind sich ein paar Stunden später am Sonntagmorgen einig: Nach 24 Stunden in den Stiefeln eines Berufsfeuerwehrmannes ist die nächste Einsatzstelle erstmal das heimische Bett.

2007 10 15 blaulicht und adrenalin 02
„Person unter Traktor“ – Mit dem Greifzug wird der Traktor aus der Grube gezogen und die eingeklemmte Person – auch hier eine Puppe – gerettet.
Fotos: Frank Wiesmann

  logo az 2

Teilen
Zurück

Sommerzeltlager 2007

Weiter

Totalverlust der Läden drohte

Interner Bereich