Foto: Feuerwehr Coesfeld Archiv
LETTE. Auch wenn laut Sozialdezernent Christoph Thies der „Handlungsbedarf unbestritten“ ist: Der Neubau des Feuerwehrgerätehauses an der Bruchstraße in Lette soll erst zwei Jahre später als geplant angepackt werden – so steht es im Haushaltsplan, der Ende vergangenen Jahres mehrheitlich vom Rat beschlossen wurde. Mit einer Fertigstellung ist demnach erst 2027 zu rechnen. Aufs Gaspedal drücken will jetzt der Bezirksausschuss. Vor seiner jüngsten Sitzung hatte die CDU ins Feuerwehrgerätehaus an der Florianstraße eingeladen, um mit der Freiwilligen Feuerwehr das Gespräch zu suchen und Probleme herauszustellen.
„Hintergrund ist vor allem der Brandschutzbedarfsplan, der im alten Gebäude so teils nicht umgesetzt werden kann“, schilderte Ausschussvorsitzender Bernhard Kestermann (CDU). Dieser sehe für den Standort Lette unter anderem 65 statt bisher 40 ehrenamtliche Kräfte vor. „Die Kapazitäten sind ausgereizt. Wir können den Zug nicht noch weiter aufstocken“, machte Feuerwehr-Leiter Christoph Bäumer deutlich. Neue Ehrenamtliche könnten im alten Gebäude nicht mehr aufgenommen und müssten sogar abgewiesen werden. „Das ist ein tödliches Unterfangen“, kommentierte Kreisbrandmeister Christoph Nolte.
„Ich weiß nicht, wie wir dieses Problem bis zur Inbetriebnahme des Neubaus lösen sollen“, brachte Zugführer Franz[1]Josef Korth es auf den Punkt. Neben den Sorgen der Mitgliedergewinnung treibt auch der Zustand des alten Gerätehauses Schweißperlen auf die Stirn. „Es ist in die Jahre gekommen und weist deutliche Mängel auf“, so Korth. Dazu reicht ein Blick von der Fahrzeughalle an die Decke, die sich durchbiegt.
„Wir wissen, dass das Gebäude funktionale Defizite hat und dort nicht mehr alle Vorschriften umsetzbar sind“, meinte Thies. Er erwähnt die Krisen und die finanzielle Lage, die dazu geführt hätten, dass der Neubau verschoben werden muss. Deutlich wurde Reinhard Elsbecker (CDU), der anmerkte, dass mit dem Neubau möglichst schnell gestartet werden sollte: „Für Klimaschutz ist genug Geld da. Dann sollte für die Feuerwehr noch viel mehr Geld da sein.“ Thomas Michels (CDU) schlug ein Leasing-Modell vor – womit die Stadt das Gebäude zunächst mieten und zu einem späteren Zeitpunkt kaufen könne.
Nicht nur im Feuerwehrgerätehaus, auch in der anschließenden Sitzung des Bezirksausschusses kam das Thema auf den Tisch. Dort herrschte Einigkeit darüber, dass das Verfahren beschleunigt werden soll. „Wir Letteraner stehen geschlossen dahinter“, unterstrich Cornelia Bagheri (Pro Coesfeld), die als Einzige der Einladung der CDU ins Gerätehaus folgte. Zunächst soll das neue Gewerbegebiet in der zweiten Jahreshälfte erschlossen werden. Wie eine Beschleunigung des Neubaus konkret aussieht, blieb am Ende allerdings offen.