Feuerwehr Coesfeld

Dach bricht unter Schneelast ein AZ

COESFELD. Der Schrecken steht allen DJK-Verantwortlichen ins Gesicht geschrieben, die gestern Nachmittag nacheinander an der Dieselstraße erscheinen. „Wir sind erschüttert. Man glaubt gar nicht, dass das möglich ist“, findet Präsident Heinz Rengshausen als erster wieder Worte. Er steht vor der völlig zerstörten Tennishalle. Deren Dach ist am Nachmittag – offenbar unter der Schneelast – eingebrochen. Die rohen Kräfte, die dabei wirkten, hatten teilweise auch die Seitenwände mitgerissen. Nur die separate Hausmeisterwohnung an der Seite blieb unbeschadet.
   Hallenwartin Ulla Schumacher war mit ihren Enkelinnen zu Hause, als es gegen kurz vor 16 Uhr passierte. „Plötzlich krachte es. Ich dachte zuerst, da kommt Schnee vom Dach herunter“, berichtet sie. Ein Blick in den Garten – und plötzlich wurde ihr klar, was wirklich geschehen ist: die Holzkonstruktion ist völlig zerborsten, die Halle von innen ein einziger Schutthaufen. „Das ging so schnell. Ein Glück, dass niemand in der Halle war“, sagt sie. Wegen Corona fand dort zuletzt kein Trainingsbetrieb mehr statt. „Das ist das Wichtigste, das niemand verletzt wurde“, unterstreicht auch Rengshausen im AZ-Gespräch. Schumacher tröstet ihre weinenden Enkelinnen, die früher so gern in der großen Halle herumgetollt sind.
   Wegen akuter Lebensgefahr darf nun niemand mehr hinein: Die Feuerwehr sichert das Gelände der etwa 3500 Quadratmeter großen Halle mit Flatterband. Ulla Schumacher und ihr Mann müssen aus Sicherheitsgründen zunächst auch raus aus ihrer Wohnung. Die Stadtwerke sperren vorsichtshalber Strom und Gas ab. Da es ein völlig separater Gebäudeteil ist, geht Rengshausen allerdings davon aus, dass das nur von kurzer Dauer sein wird.
   Vier Tennisplätze gab es in der Halle. Zudem bot sie noch Platz für den Judo-, Jujutsu- und Reha-Sport. Die DJK hatte sie für ihren Sportbetrieb auch weiter fest auf der Rechnung: Erst gerade war der Eingangs- und Flurbereich der Halle mit Decke und Fußboden aufwändig saniert worden. Zudem bekam sie eine neue Heizungsanlage. Allein über das Landesprogramm „Moderne Sportstätte 2022“ flossen dafür knapp 100 000 Euro an Fördermitteln.
   Wie geht es nun für den Verein weiter? „Wir müssen die genauen Umstände jetzt klären“, so Rengshausen. Fest stehe, dass die Halle versichert sei. Und er gehe auch davon aus, dass sie komplett neu errichtet wird: „Ich kann mir kaum vorstellen, dass die DJK darauf verzichten will.“
   Die Kripo hat Ermittlungen wegen der Unglücksursache aufgenommen.

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Die Feuerwehr sicherte den Unglücksort im Gewerbegebiet Otterkamp.
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