sk. Gescher. „Feuer groß; Menschenleben in Gefahr!“ so das Einsatzstichwort für die Freiwillige Feuerwehr Gescher am Donnerstagabend. Bei Dachdeckerarbeiten war das Dach des 1905 erbauten Spinnerei-Gebäudes der Fa. Huesker-Synthetik in Brand geraten; den drei Handwerkern war der Rückweg versperrt – so das Szenario einer groß angelegten Übung an der mehr als 150 ehrenamtliche Helfer beteiligt waren. Neben der Freiw. Feuerwehr Gescher waren die Kameraden aus Coesfeld, Borken und Rosendahl-Holtwick, das THW aus Coesfeld sowie der DRK-Ortsverein an dieser Übung beteiligt.
„Es ist 23 Uhr, es ist dunkel, nur auf dem Dach der Fa. Huesker wird noch gearbeitet. Durch Funkenflug setzen Handwerker das Dach des Firmengebäudes in Brand. Der Rückweg ist ihnen abgeschnitten“ so die von Stadtbrandinspektor gedachte Übungslage. Für Einsatzleiter Markus Terwey kein leichtes Unterfangen. Sofort nach Eintreffen fordert er Verstärkung aus Coesfeld und Holtwick an. Ebenso wurde der Einsatzleitwagen (ELW II), ausgestattet mit modernster Kommunikationstechnik, genutzt. Unterstützt wurde Terwey hier durch die Besatzung aus Borken.
Hauptaugenmerk galt der Menschenrettung. Die drei Handwerker, gemimt von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr wurden über die inzwischen eingetroffene Drehleiter gerettet. Zum Schutz vor dem giftigen Qualm waren ihnen so genannte Fluchthauben aufgesetzt worden. Die weitere Versorgung übernahm das DRK-OV-Gescher unter Marc Wierczeyko. 23 Rot-Kreuzler und ein Notarzt hatten binnen kurzer Zeit ein Verletztenzelt montiert.
Zwischenzeitlich wurde ein massiver Löschangriff vorgenommen. Mehrere Wasserwerfer sowie etliche Strahlrohre wurden von den Wehrmännern eingesetzt. Das Löschwasser wurde hierbei der öffentlichen Wasserversorgung über Hydranten als auch der Berkel entnommen.
Dem Löschzug Holtwick unter Christoph Lembeck oblag es die Wasserversorgung über eine weite Wegstrecke zu stellen. Mehr als 1000 Meter B-Leitung mussten die 24 Holtwicker von der Berkel bis zum Huesker-Parkplatz verlegen.
Die Feuerwehr Coesfeld kam mit einem Großaufgebot. „Wir haben sieben Fahrzeuge dabei und sind mit 45 Mann vor Ort“ sagt Abschnittsleiter Christoph Bäumer. Sie setzten neben dem Wasserwerfer mehrere Strahlrohre ein. „Zeitweise entnahmen wir der Berkel rund 6000 Liter Wasser pro Minute“ erläutert Winfried Schmeing.
Die zwanzig Helfer des THW hatten alle Hände voll zu tun, um die Einsatzstelle auszuleuchten. „Neben dem Lichtmast wurde von uns der Powermoon als auch mehrere Halogenstrahler aufgebaut. Dabei hätten wir noch genügend Reserve gehabt!“ sagt Christoph Roß.
Beobachter der Übung waren neben Stadtbrandinspektor Christian Nolte die Kreisbrandmeister Heinz Tenspolde (Borken) sowie Alfred Hesselmann (Coesfeld), Beigeordnete Sab. Kucharz, Ordnungsamtsleiter Berthold Entrup sowie von der Betriebsleitung Huesker-Synthetik Heinz-Georg Richels sowie Ewald Rudde.
Nolte bezeichnete die Übung bei der anschließenden Manöverkritik als gelungen. Das Übungsziel , die Zusammenarbeit der einzelnen Verbände und Einheiten hätten auch kreisübergreifend funktioniert. Auch die Löschwasserversorgung bezeichnete er als ausreichend. Zufrieden zeigte sich auch der Kreisbrandmeister: die Übung habe zu fast 100 Prozent geklappt. Beigeordnete Kucharz sprach den mehr als 150 Helfern ihren Dank für ihr Engagement aus. „Es war spannend, spektakulär und informativ.“ Unisono dankte man der Fa. Huesker, dass eine solche Übung auf dem Gelände hat stattfinden können.
Herstellen einer Wasserversorgung aus der Berkel vom LF16-TS mit Vorbaupumpe und Tragkraftspritze Foto: fjs |