Feuerwehr wirbt bei Kraftfahrern für ADAC-Rettungskarte
Jeder 3. Feuerwehreinsatz endet auf der Straße mit der Befreiung von Fahrzeuginsassen. „Dann zählt jede Minute“, weiß stellvertretender Wehrführer Michael Großfeld. „Meistens ist der Einsatz der Rettungsschere erforderlich, um Verletzte so schnell wie möglich zu bergen und den Notärzten zu übergeben.“ Eine vom ADAC entwickelte Rettungskarte leistet hier wertvolle Unterstützung.
„Bei Einsatz der Karten können wir wertvolle Zeit sparen, weil wir auf einen Blick sehen, an welcher Stelle der Karosserie Spreizer und Schere anzusetzen sind oder welche Vorsichtsmaßnahmen nötig sind, um Airbags nicht nachträglich auslösen zu lassen.“
Als Service für die Bevölkerung hat die Freiwillige Feuerwehr Coesfeld auf ihrer Internetseite www.feuerwehr-coesfeld.de Links zu den Rettungskarten der Marken Audi, VW, Opel, Saab, Seat, BMW und Mini sowie ISUZU eingestellt. Auch andere Hersteller haben gegenüber dem ADAC signalisiert, an dem Thema zu arbeiten.
„Wir rufen alle Fahrzeughalter dazu auf, die Karten herunterzuladen und hinter der Fahrersonnenblende aufzubewahren“, sagt Michael Großfeld. Denn das Mehr an Technik und Stabilität führt im Rettungsfall für die Feuerwehr nicht selten zu Problemen. Karosseriestrukturen, Sensorik und Pyrotechnik von Airbags und Gurtstraffern werden immer komplexer. Was gut für die Sicherheit der Insassen ist, wird für Rettungsdienste, welche die Insassen teilweise unter Einsatz schweren Geräts aus dem Fahrzeug befreien müssen, eine immer größere Hürde. Für Verletzte zählt jede Minute, um nach einer Erstversorgung möglichst schnell ins Krankenhaus zu kommen. „Je besser wir über die Konstruktion aufgeklärt sind, desto schneller holen wir die Verletzten raus“, bekräftigt Winfried Schmeing, weiterer stellvertretender Wehrführer.
Denn „Rasch“ zu retten klingt zwar selbstverständlich, erfordert aber ein perfektes Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Es geht hier um die Alarmierungszeit nach Unfall, Anrückzeit der Rettungskräfte, Zeitbedarf der Rettung, Versorgung vor Ort sowie Transportweg in die Klinik. Je länger die Zeit zwischen Unfall und Einlieferung in die Klinik ist, desto geringer sind die Überlebenschancen und desto schwieriger kann der Heilungsprozess sein.
Die ADAC-Rettungskarte enthält je nach Fahrzeug Angaben zu Lage der Airbags, Batterien, Verstärkungen und Versteifungen der seitlichen Säulen. Linien zeigen den Feuerwehrkräften exakt, wo sie mit ihren Schneidegeräten ansetzen können und wo besser nicht.
Pressestelle