Feuerwehr Coesfeld

Große Sorge: Gefahr von Waldbränden

-ugo- Coesfeld. Die Freiwillige Feuerwehr und das Forstamt sind in großer Sorge, dass es wegen der lang angehaltenen Trockenheit auch rund um Coesfeld zu Waldbränden kommen könnte. Der Appell des Stellvertretenden Wehrführers Manfred Wiesmann gegenüber unserer Zeitung: „Wer sich in der Natur aufhält, sollte derzeit besonders vorsichtig sein, um keinen Brand zu verursachen.“ Besonders Raucher sollten ein Einsehen haben und nicht in Waldnähe zum Glimmstängel greifen oder brennende Kippen achtlos aus dem Auto werfen.

Wer die täglichen Bilder von brennenden Wäldern in Frankreich, Spanien und Portugal vor Augen hat weiß, welche schrecklichen Folgen für die Natur leichtsinniges Verhalten zur Folge haben kann. Laut Forstdirektor Klaus Paschke ist die Gefahr bei uns nicht minder groß. „Hier verlaufen die Brände nur weniger spektakulär, weil die Waldgebiete kleiner sind.“
Zum Glück sind die Coesfelder in den letzten Jahren von Unglück größerem Ausmaße verschont geblieben. Wiesmann: „Der letzte größere Waldbrand war vor rund zehn Jahren. Verursacht worden war er durch Absturz eines Phantom-Jets in der Coesfelder Heide.“
Gleichwohl habe es in der Zwischenzeit immer wieder kleinere Flächenbrände in der Coesfelder Heide gegeben, die zum Glück schnell unter Kontrolle gebracht werden konnten. Noch im April mussten die Löschzüge ausrücken, weil Unterholz und Gestrüpp auf einer Fläche von 150 mal 150 Metern in Flammen stand. Auslöser war vermutlich eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe oder eine Glasscherbe, die in der Sonne wie ein Brennglas wirkt. Daher darf unter keinen Umständen Müll im Wald zurückgelassen werden.
Trotz erhöhter Waldbrandgefahr sind nach Auskunft des Forstamtes noch keine Beobachtungsflugzeuge unterwegs, so wie das noch im Frühjahr der Fall war. Paschke: „Eingesetzt werden sie auf Anforderung der Bezirksregierung in Münster.“ Beobachtungstürme für Waldbrände gibt es auch in der hochgradig gefährdeten Coesfelder Heide nicht. Dazu Wiesmann: „Die sind hier nicht nötig, weil es sich rund um Coesfeld um übersichtliche Waldgebiete handelt, die bei weitem nicht so groß sind wie beispielsweise im Sauerland.“
Wenn die Feuerwehr trotzdem zum Waldbrand ausrücken muss, ist sie laut Wiesmann gut gerüstet. Es gebe auch für diesen Fall speziell ausgearbeitete Einsatz- und Alarmpläne. Eine erhöhte Bereitschaft sei nicht angeordnet. „Wir sind innerhalb von drei bis fünf Minuten gerüstet“, weiß Wiesmann. Im Bereich der besonders gefährdeten Coesfelder Heide sei in einem Waldgebiet vorsorglich eine Zisterne angelegt worden, um sofort über Löschwasser zu verfügen.
Wenn darüber hinaus Löschwasser benötigt würde, könnten die Retter auch noch auf den nahen See des Kalksteinwerkes in Goxel zurückzugreifen. Das kühle Nass müsste dort von den drei Feuerwehrwagen, die über große Löschwasser-Tanks verfügen, geholt und zur Einsatzstelle gebracht werden. Wiesmann: „Natürlich würden die Kameraden auch die an Bord befindlichen Feuerpatschen verwenden, um am Rand gelegene Brandstellen auszuschlagen.


ZUM THEMA

Brandverhütung

Um Waldbrände zu verhüten, sollten folgende Regeln beachtet werden:

  • Das Rauchen im Wald ist vom 1. März bis 31. Oktober verboten
  • Ein offenes (Grill-) Feuer darf grundsätzlich weder im Wald noch in Waldnähe (Funkenflug) angezündet werden
  • Auch in der Nähe von Waldgebieten keine brennenden Zigarettenkippen aus dem Autofenster werfen
  • Das Befahren von Waldwegen mit Kraftfahrzeugen ist grundsätzlich verboten
  • Keinen Müll liegen lassen, da Scherben wie ein Brennglas Feuer verursachen können
  • Autos nicht im hohen Gras abstellen, weil es durch heiße Katalysatoren in Brand geraten kann
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