Feuerwehr, DRK, THW, Polizei und Kreis proben Ernstfall am Coesfelder Krankenhaus
von Andre Braune
COESFELD. Coesfeld. „Hilfe es brennt!“, schreit eine junge Frau vom oberen Parkdeck des Parkhauses am Coesfelder Krankenhaus. Der schrille Ton der Brandmeldeanlage ist zu hören. Ein Verletzter liegt regungslos in der Einfahrt des Parkhauses. Feuerwehrwagen rücken an. Im angrenzenden Park gehen Rettungswagen in Position.
Beruhigung für alle Passanten: Bei dem Großeinsatz am Samstagmorgen handelt es sich um eine Übung des Coesfelder St.-Vincenz-Hospitals. Unter dem Titel „SVH – Flugfeuer 2012“ wird die Zusammenarbeit mit Feuerwehr, Deutschem Roten Kreuz (DRK) und dem Kreis Coesfeld im Katastrophenfall geprobt. „Die Einsatzkräfte müssen zusammenarbeiten“, erklärt Christopherus-Kliniken Geschäftsführer Clemens Breulmann. „Das ist nicht immer ganz so leicht, wie es für einen Außenstehenden aussieht.“ 60 Fahrzeuge und 255 Einsatzkräfte, überwiegend Ehrenamtliche, werden von der Kreisleitstelle alarmiert. Auch Malteser, THW, Polizei, zwölf Ärzte und Notfallseelsorger sind dabei. Einheiten aus den Kreisen Borken und Warendorf rücken an.
Das Szenario: Auf dem oberen Parkdeck kommt es bei Dachdeckerarbeiten zur Explosion einer Gasflasche. Teile der Flasche treffen einen Kleinlaster. Dieser fängt Feuer. Der Qualm verraucht die Kinder- und Intensivstation des Krankenhauses. Eine Evakuierung ist notwendig. Verletzte müssen versorgt werden.
Für Realismus sorgt eine Firma für Spezialeffekte aus Hövelhof und Darsteller des Jugendrotzkreuz Kreis Borken sowie der Jugendfeuerwehr Coesfeld. Sie mimen die Verletzten. Explosionen werden mit Böllern dargestellt und Feuerqualm mit Nebelmaschinen erzeugt.
„Die rettungsdienstlichen Strukturen haben die Belastungsprobe bestanden“, sagt Dr. Hans-Georg Schonlau, ärztlicher Leiter im Kreis Coesfeld. Deutlich wird: Ohne die ehrenamtlichen Einsatzkräfte ist ein solches Einsatzgeschehen nicht zu bewältigen. Breulmann gibt zu bedenken: „Wir müssen uns darauf einrichten, dass wir an Heiligabend um 23 Uhr gefordert sind. Auch dann müssen diese Strukturen greifen.“
Im Park zwischen Krankenhaus und Stadtschloss werden die Verletzten von Rettungskräften versorgt |