Coesfeld. 220 Mal im Einsatz und dabei 30 Personen aus lebensbedrohlichen Situationen gerettet: Die Bilanz der Coesfelder Feuerwehr war auch für 2001 einmal mehr beeindruckend. Bürgermeister Beutel gleichzeitig zuständiger Dezernent betont: „Dies ist ein starkes Verdienst des ehrenamtlichen Engagements in der freiwilligen Feuerwehr“. Ein gutes Vertrauensverhältnis bestehe sowohl zwischen freiwilliger Wehr und den hauptamtlichen Kräften als auch zwischen der Wehrführung und dem Fachbereich Bürgerservice und Ordnung im Rathaus. Hier sind Fachbereichsleiter Heinz Höing und Manfred Klostermann für die verwaltungstechnische Seite verantwortlich.
Wehrführer Edmund Böhm und sein Stellvertreter Manfred Wiesmann erläuterten weitere Zahlen aus der Bilanz 2001. Einsatzkräfte: 145 Helfer hat die Feuerwehr Coesfeld insgesamt vorzuweisen, berichtete Böhm. Die Männer und neuerdings auch drei Frauen verteilen sich auf drei Löschzüge: 67 sind im Zug Stadt zu finden und 37 bzw. 41 in den Zügen Kirchspiel und Lette. 22 Jungen waren am Jahresende aktiv in der Jugendfeuerwehr, die inzwischen auch durch drei Mädchen verstärkt wird. Die Altersabteilungen der Löschzüge zählen insgesamt 59 Mitglieder.
In der ersten Alarmierung der Löschzüge, so Böhm weiter, könne jederzeit eine zeitkritische Brandbekämpfung oder technische Hilfeleistung mittleren Umfangs einschließlich Menschenrettung durchgeführt werden. Die Personalstärke sei insgesamt auch erforderlich, um pro Löschzug fünf Einsatzfahrzeuge und eine 20köpfige Besatzungsstärke gewährleisten zu können.
Weitere Fakten zu Bränden und Hilfeleistungen im vergangenen Jahr: 66 Brände wurden gelöscht und 35 Mal rückten die Kameraden bei Verkehrsunfällen, 7 Mal bei Wasser- und Sturmschäden aus. „Der größte Einsatz war die technische Hilfeleistung bei einem Busunfall“, erinnert sich Böhm. Manfred Wiesmann ergänzt: „Hier zahlt sich die gute Ausbildung innerhalb der Feuerwehr und die eingespielte Zusammenarbeit mit anderen Organisationen aus“.
Leicht angestiegen sind die Fehlalarmierungen, ausgelöst durch falsches Verhalten bei Schweiß-, Brenn- und Trennarbeiten oder defekte Brandmelder und andere elektronische Fehler. „Erfreulich ist, dass nur vier falsche Alarme böswillig ausgelöst wurden“, blickt Manfred Wiesmann auf ein Diagramm. Das ist der geringste Wert seit Jahren (9 in 2000).
Neben den aktiven Einsätzen standen in 2001 Fahrzeug- und gerätewartung sowie -pflege, Brandschauen und Sicherheitswachen auf der Tagesordnung. Sicherheitswachen wurden etwa in der Stadthalle bei Veranstaltungen mit Bühnenbenutzung durchgeführt. Bernd Lechtenberg und Uwe Möller haben die Brandschauen von landwirtschaftlichen und gewerblichen Betrieben, vorgenommen.
„Ein bedeutsamer Teil unserer Arbeit ist außerdem die Brandschutzaufklärung und -erziehung“, erläutert Edmund Böhm weiter. „209 Personen, davon 182 Kinder, nahmen daran teil“. Hier ist Uwe Hericks der richtige Ansprechpartner für Kindergärten, Schulen und Betriebe. „Gerade die fahrlässigen Brandstiftungen werden größtenteils von Kindern verursacht“, berichtet Hericks. Wichtig sei, den Kindern die Gefahren deutlich zu machen und den sicheren Umgang mit Feuer zu vermitteln. „Gerade wenn wirklich etwas passiert ist, neigen Kinder dazu, sich zu verstecken, was ganz fatal ist“. Hier sei Aufklärung der richtige Weg und es gelte etwa die Bedeutung funktionstüchtiger Rauchmelder deutlich zu machen.
Wichtiger Teil der Feuerwehrtätigkeit sei außerdem die Schlauchpflege. In der Kreisschlauchpflegerei werden die Schläuche der Feuerwehren des gesamten Kreises gereinigt und geprüft. Christoph Bäumer wusch und flickte im vergangenen Jahr 3846 Schläuche, das sind insgesamt 64 Kilometer Schlauch.
„Der freiwillige Dienst in der Feuerwehr erfordert schon einige Tugenden wie Disziplin, Einsatzfreude und Begeisterung für die Aufgabe“, stellen Edmund Böhm und Manfred Wiesmann abschließend fest. Nicht nur die Einsätze, sondern auch Lehrgänge, Schulungen und Übungen erforderten viel Zeit.
Infos unter Tel. 02541/95456.