Feuerwehrmann Ralph Kröger gewinnt den Düsseldorfer „Firefighter Skyrun“
-uh- Coesfeld. 280 Feuerwehrteams aus ganz Deutschland quälten sich beim Düsseldorfer „Firefighter Skyrun“ als Himmelsstürmer im Rheinturm über 960 Treppenstufen 170 Meter hoch. Brennende Frage: Welches Zweier-Team mit 20 Kilo Ausrüstung auf dem Buckel schafft es am schnellsten nach ganz oben? Es war eine Marterstrecke und eine grenzenlose Quälerei – ein heißes Rennen bis zur Erschöpfung. Ralph Kröger, 33 Jahre alt, Feuerwehrmann aus Coesfeld, schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen. „Ich war fix und alle“, sagte er hinterher, „es dauerte einige Zeit, bis mein Puls wieder runter ging.“ Sieben Minuten und 29 Sekunden benötigten Kröger und sein Partner Max Friedrich aus Kelheim, für ihren Sturmlauf im Rheinturm.
Das war hart. Knüppelhart. „Oben angekommen“, berichtete Ralph Kröger, „war ich total am Ende.“ Sein Herz schlug wie verrückt, die Lunge rasselte, seine Beine waren schwer wie Brückenpfeiler.
Ralph Kröger wusste vorher, was ihn erwartete. „Max und ich“, erzählt er, „wir waren Titelverteidiger.“ 2008, als die spektakuläre Veranstaltung ihre Premiere feierte, hatten sie bereits gewonnen. „Damals“, erinnerte er sich, „brauchten wir sieben Minuten und 48 Sekunden.“ Exakt diese Zeit hatten die Düsseldorfer Ingo Hansen und Thomas Barzen vorgelegt. „Dadurch standen wir natürlich unter Druck.“ Also rannten sie gegen die Uhr, mussten diese Zeit unterbieten, um ihren Sieg aus dem Vorjahr zu wiederholen. Ralph Kröger lief vornweg, sein Partner folgte ihm dichtauf. „Den Max kenn‘ ich schon lange“, erklärt Ralph Kröger, „erfährt auch Mountain Bike, genau wie ich.“ Max Friedrich, 32 und ein Jahr jünger als Kröger, wurde im Sommer zweimal Deutscher Meister in der Altersklasse M 30: im Cross Country und im Marathon.
Volles Rohr eilten sie den steilen Rheinturm hoch. „Puh“, stöhnte Kröger, „wir haben alles gegeben“. Auf der Treppe waren Notärzte postiert und bereit, sofort einzugreifen, falls einer schlappmachen sollte.
Der Schweiß floss in Strömen, der Herzen schlug Purzelbaum. Vielen Wehrleuten blieb die Luft weg. Sie sanken erschöpft nieder, rissen sich die Jacken und Sauerstoffflaschen runter. „Wir hatten die komplette Ausrüstung dabei“, betonte Kröger, „Jacke, Hose, Stiefel, Helm und Handschuhe.“ Plus Atemschutzgerät, alles in allem 25 Kilo, nur den Schlauch mussten sie nicht hinter sich herziehen.
Die elende Schinderei lohnte sich für Ralph Kröger und Max Friedrich. Denn die zwei Klettermaxen toppten die Bestzeit, siegten überlegen in 7:29 Minuten. Als Kröger wieder bei Puste war, ging er löschen. „Ich hatte einen fürchterlichen Brand.“ Einen Becher Wasser nach dem anderen kippte er hinunter. Kröger kam fast um vor Durst. Er fühlte sich wie ausgetrocknet. „Mannomann“, meinte er, „war das anstrengend!“ 25 Euro Startgeld kostete der Spaß, den andere nicht mal freiwillig auf sich nehmen würden.