-wi- COESFELD.. Es dröhnt in den Ohren, als der fast 11 Meter lange und 18 Tonnen schwere Koloss mit Blaulicht und Martinhorn auf den Hof der Feuerwehr einbiegt. Bis unters Dach ist der brandneue Einsatzleitwagen, im Fachjargon ELW-2 genannt, vollgepackt mit modernster Kommunikations- und Informationstechnik und ist damit ein mobiles Äquivalent zu Konferenzraum, Büro-Arbeitsplatz, Funkzentrale und Einsatzleitstelle in einem. „Damit sind wir in der Lage, Großschadenslagen direkt von der Einsatzstelle aus zu führen und zu koordinieren“, erklärt Oberbrandmeisterin Kathrin Zumbült, Leiterin der Informations- und Kommunikationseinheit Kreis Coesfeld (IuK) nicht ohne Stolz. Von Coesfeld aus kann das Fahrzeug, besetzt von Frauen und Männern der Coesfelder IuK-Einheit von nun an im gesamten Kreisgebiet die örtlichen Einsatzleitungen unterstützen. „Sofern das von Nöten ist, natürlich auch über das Kreisgebiet hinaus“, ergänzt Zumbült. Im Inneren gleicht das Fahrzeug einem Großraumbüro: im hinteren Teil befinden sich gleich vier Arbeitsplätze mit Funkgeräten, Computern und Bildschirmen sowie ein Sichterbereich, während im Besprechungsraum nebenan neben einem großen 55“-Touch-Screen-Monitor, Druckern und Telefonen auch noch ein Konferenztisch mit sechs Sitzplätzen und sogar ein Kühlschrank Raum finden. Sämtliche Innenräume sind klimatisiert, um auch an heißen Tagen im Einsatz einen kühlen Kopf bewahren zu können. Durch die Kombination von Funktechnik, Internet, Satellitenanlage und Wettersensoren können relevante Informationen blitzschnell von den hinteren Arbeitsplätzen gesichtet, eingeordnet und auf die Großbildschirme im vorderen Konferenzraum geleitet werden. Für zusätzliche Aufklärung aus der Luft sorgen zwei mitgeführte Drohnen. „Großeinsätze wie etwa Sturmlagen, Großbrände oder Unfälle mit gefährlichen Stoffen und Gütern erfordern häufig die Zusammenarbeit vieler Organisationen und eine Vielzahl von Informationen“, weiß Oberbrandmeister Steffen Warmers, stellvertretender Leiter der IuK-Einheit. „Der ELW-2 bündelt diese Informationen und stellt sie direkt vor Ort zur Verfügung, damit notwendige Entscheidungen zügig und begründet getroffen werden können“, erläutert er.
Nötig war die ca. 750.000 Euro-schwere Neuanschaffung, da der Vorgänger mit 20 Dienstjahren bereits in die Jahre gekommen und seine Technik veraltet ist. In Dienst gestellt wird der neue ELW-2 noch in diesem Jahr. Im Einsatzfall wird er dann binnen Minuten ausrücken können, um den Einsatzleitern des Kreises seine 18 Tonnen geballte Technik zur Unterstützung an die Seite zu stellen.
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