Feuerwehr Coesfeld

Löschzug 2 Chronik

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Gemeinde Kirchspiel

Der Erste Weltkrieg von 1914-1918 verhinderte zunächst die Gründung einer freiwilligen Feuerwehr in der Gemeinde Kirchspiel, da viele Männer zum Wehrdienst einberufen wurden. Indessen zeigten die Erfahrungen, dass die altbewährte Nachbarschaftshilfe, insbesondere bei größeren Bränden, an ihre Grenzen gestoßen war. Trotz aller Hilfe war man oft machtlos gegen Feuersbrünste, auch wenn der Eimer noch so schnell, durch der Hände lange Kette weitergereicht wurde. So blieb oftmals nichts über, als nur noch das Vieh aus den Stallungen zu retten. Ohnmächtig stand man der Wut des Feuers gegenüber.
So beachtenswert die Nachbarschaftshilfe auch war und so tatkräftig sie sich auch einsetzte, war die Schaffung einer organisierten Feuerwehr nach Kriegsende unumgänglich. Ehemalige Soldaten waren es dann auch, die sich im Jahre 1919 zusammenfanden, um den Kern einer freiwilligen Feuerwehr für die Gemeinde Kirchspiel zu bilden. Mit dem Ziel vor Augen, eine hohe Leistungsfähigkeit zu erreichen, war diese von Anfang an straff organisiert.
Eine einheitliche Dienstkleidung war den Gründern nicht vergönnt. Lediglich eine Binde am Oberarm dokumentierte die Zugehörigkeit zur neu gegründeten Hilfsorganisation.
Bezüglich der Einsatzgerätschaften musste man zunächst noch auf die altbewährten Mittel vertrauen. So standen der Wehr im Kirchspielgebiet drei sogenannte Spritzenhäuser zur Verfügung.
Glücklicherweise ist der Nachwelt eines dieser damaligen Spritzenhäuser erhalten geblieben.
Für die Zukunft ist geplant, dieses alte Spritzenhaus aus der Bauerschaft Gaupel, abzutragen und originalgetreu an der Feuerwache wieder zu aufzubauen.

Um einen ausreichenden Brandschutz für die Gemeinde zu sichern, kam es im Jahre 1947 zu umfangreichen Neuaufnahmen in der Wehr. Einen spürbaren Aufschwung erhielt die Freiwillige Feuerwehr des Kirchspiels als sich die Finanzlage nach 1950 verbesserte. Jetzt erst konnte man höhere Geldbeträge für die technische Ausrüstung abzweigen, die man so dringend benötigte.
Bereits seit Mitte der 50er Jahre herrschte innerhalb der Wehr Einvernehmen darüber, dass es im Interesse einer modernen und schlagkräftigen Wehr eines neuen Gerätehauses bedurfte.
Darüber hinaus plante man die bisherige Ausstattung von einem Sonderfahrzeug, einem Tragkraftspritzenanhänger, drei Tragkraftspritzen sowie einem DKW-Kombiwagen um ein Tanklöschfahrzeug vom Typ TLF 16 zu erweitern.
Am 08. September 1959 war es dann soweit. Die neue Feuerwache konnte feierlich eingeweiht werden. Die Notwendigkeit des Neubaus , so wurde betont, ging aus der Tatsache hervor, das die Gemeindefeuerwehr eine Fläche von 82 Quadratkilometer zu betreuen hat. Sie war zum damaligen Zeitpunkt die größte aller Gemeindewehren im Kreis Coesfeld und zählte nicht weniger als 69 aktive Mitglieder.

Es sollte noch bis zum 21. September 1961 dauern, bis die schlagkräftige Wehr ein neues TLF 16 ihr Eigen nennen konnte.
Bis 1969 erweiterte sich der Fahrzeugpark auf folgende Fahrzeuge:
1 Tanklöschfahrzeug (TLF 16)
2 Tanklöschfahrzeuge (TLF8)
1 Sonderfahrzeug (TSF-T)
1 Melde-Krad
1 Tragkraftspritzenanhänger (TSA)
1 Schlauchanhänger
2 Tragkraftspritzen (TS 8/8)
1306 Meter Schlauchmaterial
sowie Handfeuerlöscher für jeden Kameraden.

Gerätehaus Kirchspiel an der Neutorstr.
mit TLF 16, TSF-T und TLF 8

Gerätehaus Kirchspiel an der Neutorstr. mit TLF 16, TSF-T und TLF 8

Am 01. Juli 1969 schlossen sich die Kommunen Coesfeld-Stadt und Coesfeld-Kirchspiel freiwillig zu einer Großgemeinde zusammen. Nach 150 Jahren der Selbstständigkeit gab es die Gemeinde Kirchspiel und somit die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Kirchspiel nicht mehr.
Von nun an gab es nur noch eine Feuerwache, wo alle Fahrzeuge untergebracht waren, mit zwei Löschzügen.
Bei einem Alarm im ländlichem Bereich, rückte der LZ I mit allen Fahrzeugen aus. Die Kameraden des LZ II fuhren mit ihrem eigenen PKW zur Einsatzstelle.
Erst mit dem Umzug in die neue Feuerwache am Rottkamp ändert sich die Alarm- und Ausrückeordnung dahingehend, dass von nun an auch die Kameraden des LZ II zur Feuerwache fahren, um von hier aus mit den Einsatzfahrzeugen zusammen mit den Kameraden des LZ I zur Einsatzstelle ausrücken.


gruppenfoto loeschzug 2 01
Gruppenfoto des Löschzuges 2 vor dem alten Kreishaus im Schützenwall 1997
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