Martinszell – Allgäu (he). Da staunten die zwei Besucher aus Coesfeld nicht schlecht. Hauptbrandmeister Helmut Hellenkamp vom Löschzug 1 und sein Sohn Jungfeuerwehrmann Simon von der Jugendfeuerwehr Coesfeld waren Zaungäste bei der Herbstabschlussübung der Feuerwehr Martinszell im Allgäu. Eigentlich wollten sie während ihres Familien-Herbsturlaubs in Pfronten der befreundeten „Feuerwehrfamilie“ Dürheimer aus Waltenhofen-Oberdorf, sprich Martinszell, nur einen ganz normalen Besuch abstatten.
Doch beim Eintreffen in Martinszell am Samstag, dem 19. Oktober gegen 13.00 Uhr wurden sie mit Sirenengeheul empfangen. Traditionell findet hier am 3. Samstag im Oktober, dem Tag vor „Kirchweih“, die Abschlussübung der Feuerwehr Martinszell statt.
Angenommen war ein Feuer auf einem größeren landwirtschaftlichen Anwesen mitten im Dorf.
Sofort nach Eintreffen der ersten Einsatzkräfte wurde eine Menschenrettung eingeleitet, da sich die Bäuerin noch im Haus befand. Zwei Trupps mit umluftunabhängigen Atemschutzgeräten durchsuchten das Gebäude und konnten schon bald mit der geretteten Person ins Freie zurückkehren. Gleichzeitig startete eine umfangreiche Brandbekämpfung mit der Vornahme von 2 B-Rohren und 4 C-Rohren. Die Wasserversorgung wurde von einem Überflurhydranten, dessen Zuleitung erst kürzlich erneuert wurde, in unmittelbarer Nähe aufgebaut. Insgesamt waren über 40 Feuerwehrleute mit ihrem gesamten Fahrzeugpark, bestehend aus TLF 8, LF 8 und TSF, voller Begeisterung im „Einsatz“ und so fiel die Manöverkritik des Kommandanten Remig Müller und seines Stellvertreters Peter Dürheimer sehr positiv aus. Beide waren mit der Leistung der Truppe vollauf zufrieden.
Nachdem die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge wiederhergestellt war, traf man sich auf Einladung der Gemeinde Waltenhofen im „Hasen“. Bei zünftiger Verpflegung und einem kleinen Umtrunk klang der Abend in gemütlicher Runde aus. Hierbei wurden die freundschaftlichen Kontakte zu den Kameraden der Feuerwehr Martinszell, die ja noch im Juni zum Jubiläum des Löschzuges 1 mit einer großen Abordnung in Coesfeld weilten, weiter vertieft. Währenddessen vergnügten sich die Ehefrauen und Tochter Ute Hellenkamp bei Kaffee und Kuchen und einer herbstlichen Wanderung um den Niedersonthofener See.
Leider mussten die „Coesfelder Zaungäste“ am frühen Abend ins Urlaubsquartier nach Pfronten zurück.
Kritischer Blick des 17-jährigen Andreas D. | Spaß bei der Übung, trotz der schlechten Witterung | Die Wasserversorgung ist mit der neuen Ringleitung auch für größere Objekte in Waltenhofen sichergestellt. |
Ja es lebt noch – das Tanklöschfahrzeug TLF 8, vor Jahren von der Feuerwehr Coesfeld nach Martinszell verkauft, tut noch seinen Dienst. Es wird nächstes Jahr 40 Jahre alt. | Erstellen der Anwesenheitsliste und Lob für die gelungene Übung von der Wehrführung Remig und Peter. |