-hl- Coesfeld. Dichter schwarzer Rauch steigt am Dienstagabend aus dem Turm der alt ehrwürdigen St.-Lamberti-Kirche auf. Flammen züngeln aus dem Gotteshaus am Marktplatz. Ein Schreckensszenario das sich die Freiwillige Feuerwehr zum Glück nur für eine Übung ausgedacht hat. Obwohl den Rettern der Freiwilligen Feuerwehr noch die langen Einsätze wegen der Wassereinbrüche vom Wochenende in den Gliedern stecken, muss der Löschzug eins wieder ausrücken.
Und die Retter hatten eine schwere Aufgabe zu bewältigen. Vier Arbeiter, die laut Übungslage bei Schweißarbeiten eine Verpuffung und damit das Feuer ausgelöst hatten, mussten gerettet werden. Mit insgesamt sechs Fahrzeugen und rund 30 Rettern rückte der Löschzug aus. Neben zwei Löschgruppenfahrzeugen, einem Tanklöschfahrzeug, dem Einsatzleitwagen und einem Rüstwagen, setzte die Feuerwehr auch die Drehleiter mit Korb ein.
Brandinspektor Franz-Josef Leifeld koordinierte die rund 30 Männer. Während die Besucher der angrenzenden Eisdiele und andere Schaulustige auf dem Marktplatz interessiert zusahen, wie die Drehleiter, die zwei Wehrmänner bestiegen hatten, den Turm hochfuhr, verlegten andere Männer Schläuche zu den Hydranten. Das wichtigste war die Rettung der vier Opfer gespielt von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr. Insgesamt sechs Trupps zu je zwei Mann arbeiteten sich mit Atemschutzmasken und –geräten die enge Treppe im Turm hoch und retten alle vier Opfer. Löschzugführer Winfried Schmeing hatte im Anschluss für sein Team ein dickes Lob parat: „Die Männer haben sich gut auf die Umgebung eingestellt und die Probleme gut gelöst.“ Nach der Übung schauten sich die Wehrmänner noch einmal die Örtlichkeiten bei einer Begehung an und erkundigten sich auch nach Wertgegenständen (wie dem Coesfelder Kreuz), welche im Notfall gerettet werden müssten.
Bei einem Ernstfall wäre aber nicht nur die Kirche, sondern auch alle Gebäude am Marktplatz in Gefahr. Falls nämlich der Turm einstürzen sollte, was denkbar wäre, würden die Trümmer viele Meter weit fliegen.
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| Gleich vier „Opfer“, dargestellt von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr, müssen aus dem Kirchturm gebracht werden. |
