Wehrmänner lösen Versprechen ein und üben an der Laurentiuskirche den Ernstfall
Von Hans-Jürgen Barisch
Coesfeld. Bei der letzten Einsegnung eines neu in den Dienst gestellten Fahrzeuges hatte Brandoberinspektor Franz-Josef Leifeld noch mit
Pastor Hammans gewitzelt: „Besser Sie kommen zu uns, als wir zu Ihnen“. Hammans konterte: „Es wäre aber auch mal schön, wenn die Feuerwehr mal zur Kirche käme und nicht immer die Kirche zur Wehr“. Und schon hatte Leifeld zusammen mit Brandoberinspektor Gerd Michels den Blitz in den Kirchturm der Laurentiuskirche einschlagen lassen. „Brand im Glockenturm“ hieß die Überschrift am letzten Übungsabend des Zuges I der Freiwilligen Feuerwehr Coesfeld, mit der die Wehrmänner ihr Versprechen einlösten. Zudem war natürlich auch noch der Anstreicher auf dem Gerüst der Kirche durch den Stromschlag bewusstlos geworden.„Rettung verletzter Person“ lautete also der andere Teil der Übung. 35 Wehrmänner waren dazu mit einem Großteil des Fahrzeugparks inklusive Drehleiter angerückt.
Pastor Hammans wurde dabei als „Hilfsfeuerwehrmann Wichtig“ gleich mit einbezogen. Er musste die Wehrmänner in den Turm führen. „Er hat voll mitgezogen“, lobte Leifeld den Pastor nach der Übung. Und damit er gleich auch mal weiß, wie warm es ist, bei solchen Temperaturen in der dicken Einsatzjacke zu arbeiten, wurde Hammans auf Wunsch der Wehrmänner gleich eingekleidet und ihm ein Schild „Wichtig“ mit Klettverschluss angeheftet.
„Für uns war es erst einmal wichtig, die Anfahrtswege und die Örtlichkeit selbst zu erkunden“, erklärte Leifeld. Dabei habe sich zum Beispiel herausgestellt, dass man mit der Drehleiter zwischen Kirche und Brauhaus „eigentlich gar nicht“ in den Innenhof fahren kann. „Hammans Pättken“ ist einfach zu schmal. Natürlich war auch die Arbeit der Jungs wichtig, nämlich eine Person im Rettungskorb vom Gerüst abzuseilen. „Last but not least, wollten wir auch sehen, wie weit der Wasserdruck reicht, wenn wir mal in die Höhe gehen müssen“, so Franz-Josef Leifeld. In 20 bis 25 Metern Höhe hätte es ja sein können, dass nichts mehr „läuft“. Wie schnell es tatsächlich zum Ernstfall kommen kann, da erinnert Leifeld nur an den Einsatz an fast gleicher Stelle – als der Holzschuppen brannte– nebenan am Brauhaus.