Coesfeld. Die Stirn in Denkerfalten, der Kopf raucht: „Das kenne ich doch irgendwoher“, stellt der Besucher der Intermodellbau in der Westfalenhalle fest, und dann fällt es ihm ein: „Das ist doch die Innenstadt von Coesfeld.“ Mit einem detailgetreuen Nachbau aus der Coesfelder Innenstadt präsentierte sich die Modellbaugruppe der Coesfelder Feuerwehr dieses Jahr in der Westfalenhalle.
Doch das detailgetreue Modell wurde nicht etwa zum Spaß gebaut, sonder hat einen ernsten Hintergrund: Denn die Feuerwehr kann hier mit dem Modellen Pläne für das Ausrücken mit großen Fahrzeugen in den engen Gassen erstellen. „Wir haben alle Fahrzeuge, die in Coesfeld in der Wache stehen, in Miniatur eingearbeitet“, erklärt Modellbauchef Hans-Jürgen Meyer. „Wenn wir wissen, wie wir am besten und am schnellsten um die Ecken kommen, sparen wir im Ernstfall viel Zeit, wir können Routinen erarbeiten“, erklärt Meyer und weist darauf hin, dass dieses Modell auch bei der Ausbildung von Feuerwehrmännern eingesetzt wird.
Ein zweites Gebiet wurde für die Lehrgänge bereits erstellt. So haben die Modellbauer auch den Bereich der Osterwicker Straße nachgebaut. Da sich die Arbeit mit den Modellen in Feuerwehrlehrgängen bewährt hat, wünschen die Floriansjünger von ihren Modellbauern weitere Einsatzszenarien. „Als nächstes stehen ein Teil des Industriegebietes und ein Nachbau des Ortsteils Lette auf dem Programm“, erklärt Meyer. Die Modelle kommen bei allen Lehrgängen der Gruppenführer und Maschinisten zum Einsatz.
Die Besucher und Modellbaufreunde in der Westfalenhalle waren von dem Konzept das „Hobby“ Modellbau nützlich einzusetzen, begeistert. „Die Resonanz war unglaublich positiv, denn die meisten Modelle auf der Messe sind ja zum Spaß gebaut worden“, so Meyer.
Zu den Höhepunkten der Ausstellung gehören aber natürlich auch eine ganze Reihe Modelle, die aus Spaß gebaut wurden, darunter die Katastrophenschutzwerkstatt Lette, die vor einigen Jahren geschlossen wurde. „Damit wollten wir ein wenig die gute alte Zeit wieder lebendig machen“, so Meyer.
Andere Prioritäten haben die Jugendlichen der Modellbaugruppe der Freiwilligen Feuerwehr: Junior Sascha Meyer hat für die Messe das Grundstück und den Wohnwagen von Peter Lustig nachgebaut. Doch dass Beste an der Messe sei nicht das Ausstellen, sondern der Kontakt zu Hunderten von Modellbaufreunden aus ganz Europa. „Jeder, der etwas mit Modellbau am Hut hat, ist hier“, freut sich Sascha Meyer, der seine Modelle auch Engländern, Schweden und Niederländern präsentieren konnte.
Die Modellbaugruppe der Feuerwehr trifft sich jeden zweiten Freitag im Keller von Hans-Jürgen Meyer. Nach einer Anmeldung unter Tel.: 02546/98850 sind alle Modellbaufreunde zu einem Besuch der Feuerwehrgruppe eingeladen.