Feuerwehr Coesfeld

Übungsabend in luftiger Höhe

Löschzug 1 übt auf dem Marktplatz an der Lambertikirche.

COESFELD. Erstaunlich flott schiebt sich die Drehleiter der Feuerwehr am Lambertikirchturm hoch. „Ihr habt jetzt 28 Meter, aber sie kann noch höher“, spricht Maschinist Jörg Meyermann in sein Funkgerät. Seine Kollegen Heiner Pier und Michael Stippel oben im Korb brauchen einen kurzen Moment, weil er gerade heftig im Wind wackelt, dann geht es weiter: 29, 30, 31. Die Gäste vor dem Café Extrablatt und der Eisdiele legen staunend die Köpfe in den Nacken.

Vor großem Publikum übt der Löschzug 1 (Stadt) der Feuerwehr an diesem lauen Sommerabend einen möglichen Einsatz an der Lambertikirche. Brandoberinspektor Gerd Michels hat sich drei Szenarien überlegt, die wegen des besonderen Gebäudes und seiner Lage die Einsatzkräfte vor große Herausforderungen stellen.

„Wir nehmen an, dass im Glockenstuhl ein Schwelbrand in der Elektrik ausgebrochen ist.“ Jetzt muss Wasser hinauf. Unter schwerem Atemschutz und mit Schläuchen bepackt müssen die Feuerwehrleute durch den engen Turm nach oben hasten – eine schweißtreibende Angelegenheit, die gute Kondition verlangt.

Zur gleichen Zeit simuliert ein anderer Trupp zwischen Rathaus und St. Lamberti die Rettung einer Person aus einer Kuhle am Kirchendach. Millimeterarbeit ist es dann für den Mann am Steuer, zwischen den Mauern auf den Marktplatz zu rollen, wo am Kirchenportal der dritte Abschnitt der Übung beginnt: das Ausfahren der Drehleiter aufs Maximum. Bis an die Turmspitze reicht sie nicht, schließlich ist sie für den Einsatz an Häusern konzipiert. „Aber im Ernstfall würden uns die 30 Meter genügen“, weiß Michels.

Unter den Schaulustigen ist Claudia Lobbe, Küsterin von St. Lamberti. „Es ist wichtig, dass die Feuerwehr die Kirche gut kennt, damit sie im Ernstfall schnell handeln kann“, begrüßt sie den Übungsabend. Mit ihr loten die Verantwortlichen später aus, wie das Coesfelder Kreuz – es gilt als schützenswertes Kulturgut – im Notfall gerettet werden könnte.

Am Ende sind Organisator Gerd Michels und Einsatzleiter Magnus Jankowski mit dem Abend zufrieden. Dass die Wehr sich so öffentlichkeitswirksam präsentieren konnte, begrüßt Michels besonders: „Schließlich brauchen wir immer gute Nachwuchsleute.“


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Unter schwerem Atemschutz und mit Schläuchen müssen die Einsatzkräfte durch den Turm auf den Glockenstuhl.
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Über das Szenario sprechen Organisator Gerd Michels (3.v.l.) und Einsatzleiter Magnus Jankowski mit ihren Kollegen.
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