Coesfeld. Die Stadt Coesfeld als Trägerin der Feuerwehr hatte diejenigen eingeladen, die das das System der Freiwilligen Feuerwehr erst ermöglichen: Die Unternehmer. „Sie sind ein wichtiges Stück Feuerwehr. Mit der Freistellung ihrer Mitarbeiter leisten Sie einen großen Dienst für die Allgemeinheit“, dankte Bürgermeister Heinz Öhmann rund 30 Unternehmensvertretern und Selbständigen in der Feuerwache am Rottkamp, darunter auch Vertreter der großen Betriebe insbesondere aus den Industriegebieten Rottkamp und Otterkamp. Eine Berufsfeuerwehr würde ungleich teurer werden. „und müsste zudem ohne die Orts- und Betriebskunde der ehrenamtlichen Kräfte auskommen“. Das Stadtoberhaupt umriss laut Pressemitteilung der Verwaltung das Ziel der Veranstaltung mit den Worten: „Wir möchten Sie heute aus erster Hand informieren und unsere Zusammenarbeit intensivieren“.
Nach Vorstellung der Löschzugführer sowie von Michael Trachternach, dem künftigen Leiter der hauptamtlichen Wache, erläuterte stellvertretender Wehrführer Winfried Schmeing die Struktur der Wehr. In drei Löschzügen gewährleisten rd. 150 aktive Feuerwehrfrauen und –männer Sicherheit. Dazu gibt es die Jugendfeuerwehr und die Ehrenabteilung.
Auf großes Interesse stießen die Angaben zum Fahrzeugpark und zur Einsatzstatistik 2007. „Die technischen Hilfeleistungen, insbesondere Hilfen bei Verkehrsunfällen oder auch Türöffnungen nehmen kontinuierlich zu“, stellt Schmeing fest. Herausfordernd bleiben die Fehlalarme, von denen im vergangenen Jahr 82 zu verzeichnen waren, 46 als „blinde Alarme“ auf technische Fehler zurückzuführen waren. „Das ist ein wichtiges Feld der Zusammenarbeit mit Betrieben und Anlagenbetreibern“, so Schmeing.
Wichtig für die Unternehmer: Zu den Einsatzzeiten zählen auch die Zeiten für das erneute Wiederinstandsetzen der Fahrzeuge. „Wir müssen stets die volle Einsatzbereitschaft der Ausstattung gewährleisten“. Wer nachts länger als vier Stunden im Einsatz ist, hat einen Anspruch auf einen arbeitsfreien Folgetag. „Alle Kosten, die Ihnen hier entstehen, ersetzen wir schnell und unbürokratisch“, verweist Winfried Schmeing auf die Zusammenarbeit mit dem im Rathaus zuständigen Fachbereich Bürgerservice und Ordnung.
Der zweite gleichrangige stellvertretende Wehrführer Michael Großfeld erläuterte anschließend das differenzierte Ausbildungssystem. „Sie als Arbeitgeber profitieren von gut ausgebildeten und erfahrenen Feuerwehrkräften im Betrieb“, verweist er auf den hohen Ausbildungsstand und die Erfahrung der Kameraden im Umgang mit schwierigen Situationen und Entscheidungslagen. Allein die Grundausbildung umfasse 70 Stunden, mit anschließenden Lehrgängen kommen die Feuerwehrleute schnell auf mehrere hundert Ausbildungsstunden. „Korrespondierend zu den sich immer weiter aus differenzierenden Hilfelagen müssen wir uns auch immer umfassender fortbilden“. Informationen über Lohnfortzahlungs- und Verdienstausfallansprüche des Arbeitgebers rundeten den informatorischen Teil ab.
Nach einem Imbiss luden Bürgermeister Öhmann und die Wehrführer zu einem Rundgang durch die Wache ein.
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