Notfall-Rufpunkte als Anlaufstellen für die Bevölkerung
STADT COESFELD.: Mitarbeitende aus allen Bereichen der Stadtverwaltung haben sich zwei Tage lang auf einen möglichen größeren Krisenfall vorbereitet. Sie haben, begleitet von der Kommunal Agentur NRW, dabei auch praktische Übungen zum Krisenmanagement gemacht und die Zusammenarbeit geprobt. Denn sollte es in der Stadt Coesfeld zu einem sogenannten Großschadenereignis kommen, etwa bei starkem Unwetter, einem verheerenden Unfall, oder einem langanhaltenden Blackout oder einer Evakuierung im Rahmen einer Bombenentschärfung, dann richtet die Stadtverwaltung einen Stab für außergewöhnliche Ereignisse ein (SAE), der im Ernstfall administrative und organisatorische Maßnahmen koordiniert und, je nach Lage, mit dem Krisenstab des Kreises, der Feuerwehr, von Polizei und anderen Kräften zusammenarbeitet.
Bürgermeisterin Eliza Diekmann bedankte sich ebenso wie der Beigeordnete Christoph Thies herzlich für die erfolgreichen und überaus lehrreichen Schulungstage. „In der Stabsarbeit ist Zeit das höchste Gut. Und je besser wir auf Situationen vorbereitet sind, desto mehr Zeit haben wir in der Bewältigung einer Krise“, sagte Eliza Diekmann, der bei einer Einberufung des Stabes für außergewöhnliche Ereignisse die politische Gesamtverantwortung in der Stadt Coesfeld obliegt.
„Angesichts der Herausforderungen der Zukunft ist es die wichtigste Voraussetzung, sensibel dafür zu sein, dass Ereignisse die Leistungsfähigkeit der normalen Organisation übersteigen können. In so einem Fall muss man einen Krisenstab beziehungsweise einen SAE einsetzen und gut vorbreitet sein“, berichtet Richard Schulze-Holthausen aus dem Bereich der SAE Koordination. Er hat, gemeinsam mit dem Ordnungsamt, dafür gesorgt, dass im Ernstfall auch die nötige Ausstattung bereitsteht, damit der SAE seine Arbeit aufnehmen kann. Dazu gehören eine Notstromversorgung, Satellitentelefon und technische Geräte, auf denen wichtige Daten jederzeit abrufbar sind.
Hubertus Brüggemann, einer der SAE-Leitungen, informiert: „Sollte es in Coesfeld zu einem langanhaltenden Stromausfall oder einem Totalausfall der Notruf-Nummern 110 oder 112 kommen, werden wir insgesamt vier Notfall-Rufpunkte einrichten, wo Einwohnerinnen und Einwohner einen Notruf absetzen können.“ Informationen dazu und eine Übersicht mit Tipps zur Vorsorge und zum richtigen Verhalten während eines längeren Stromausfalls finden sich in einem Infoblatt, das die Stadt Coesfeld gemeinsam mit den anderen Kommunen und dem Kreis Coesfeld herausgegeben hat.
Das kostenlose Faltblatt liegt aus in Banken und an Tankstellen, in Apotheken und Supermärkten und ist auch im Bürgerbüro und in der Stadtbücherei erhältlich. Es findet sich auch hier und auf der Startseite von www.coesfeld.de
Zum Thema Notfall-Rufpunkte:
Durch Naturkatastrophen, langandauernde Stromausfälle oder Cyberangriffe können die üblichen Kommunikationsmittel wie Festnetz, Mobilfunk und Internet gestört werden. Damit Rettungsdienst und Polizei weiterhin erreichbar bleiben, richten die Städte und Gemeinden sogenannte Notfall-Rufpunkte ein, also Anlaufstellen, wo auch bei Stromausfall Notrufe abgesetzt werden können.
In Coesfeld sind vier Notfall-Rufpunkte vorbereitet:
- im Verwaltungsgebäude/Stadtschloss, Bernhard-von-Galen-Straße 10
- an der Hauptfeuerwache, Rottkamp 15
- am Feuerwehrstandort West, Borkener Straße 134
- am Feuerwehrgerätehaus in Lette, Florianstraße 5
An diesen Punkten ist Personal vor Ort, das dringende Notrufe an den Rettungsdienst, die Feuerwehr oder die Polizei absetzen kann. Wer einen Notfall hat, kann sich dort einfinden. Notfall-Rufpunkte sind keine Betreuungsstellen, eine Versorgung der Bevölkerung ist dort nicht vorgesehen. Dafür wird der SAE im Krisenfall andere Räume bereitstellen.
Werden die Notfall-Rufpunkte aktiviert, erfährt die Bevölkerung das über die lokalen Medien, über die Informationskanäle der Stadtverwaltung und des Kreises Coesfeld und über die WarnAPP NINA.
Eine Karte mit allen Notfall-Rufpunkten im Kreis Coesfeld findet sich unter www.coe.de/notfallrufpunkte